Leitfaden für eine faire und nachhaltige Beschaffung bei der Stadt Buchloe

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1 Leitfaden für eine faire und nachhaltige Beschaffung bei der Stadt Buchloe

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INHALT 1 2 3 4 5 6 7 8 Vorwort Orientierung im Leitfaden Einleitung Beschaffungsstandards Beschaffungspraxis Kriterien und Siegel nach Produktgruppe Beschaffungspraxis bei Ausschreibungen Weitere Informationen 3 5 7 11 15 21 26 63

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3 1 VORWORT

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1 Vorwort Liebe Mitarbeiterinnen, liebe Mitarbeiter, Sehr geehrte Damen und Herren, 4 Begriffe wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Mobilität haben in den letzten Jahren immer mehr an Priorität gewonnen. Wir alle sind auf eine intakte Umwelt und nachhaltiges Wirtschaften angewiesen und müssen alles Erdenkliche tun, um mit den vor- handenen Ressourcen auch im Interesse der nachfol- genden Generationen rücksichtsvoll umzugehen. Deutsche Behörden geben jährlich bis zu 500 Milliarden Euro für Güter und Dienstleistungen aus, ein Großteil hiervon entfällt auf die Kommunen. Als zertifizierte FairTrade-Stadt legen wir auch in unse- rer Verwaltung den Fokus auf eine nachhaltige und klimafreundliche Wirtschaftsweise und wollen unsere Vorbildfunktion wahrnehmen. Durch die Nachfrage sozialer und ökologischer Produkte in der Beschaf- fung können wir unseren Teil dazu beitragen, den Markt hin zu mehr Nachhaltigkeit zu entwickeln. Las- sen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, die Einhal- tung von Menschenrechten in globalen Lieferketten sowie eine umweltfreundliche unternehmerische Pra- xis zu unterstützen. Dazu möchte Sie der vorliegende Beschaffungsleitfaden motivieren und unterstützen. Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global unterstützt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Kommu- nen, die durch eine nachhaltige Beschaffung einen positiven Einfluss auf globale Lieferketten nehmen. Jede Kommune macht bei diesem Vorhaben einen Unterschied: Durch die erhöhte Nach- frage nach nachhaltigen Produkten hat sich der Markt in den letzten Jahren für einige Produkte erfreulicherweise schon angepasst. Wir freuen uns daher darüber, dass sich nun auch die Stadt Buchloe auf den Weg gemacht hat, die Nachhaltigkeit im Beschaffungswesen zu verankern. Wir hoffen, dass sich viele Mitarbeitende der Stadt beteiligen und Empfehlungen aus dem Leitfaden umsetzen. Gerne unterstützen wir Sie weiterhin dabei. Ihre Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) Ihr Robert Pöschl 1. Bürgermeister

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5 2 ORIENTIERUNG IM LEITFADEN

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2 Orientierung im Leitfaden Damit Sie sich schnell im Leitfaden orientieren können, finden Sie hier den passenden Einstieg: Hintergrund und Rechtssicherheit bei nachhaltiger Beschaffung Beschaffungsstandards und Normen Beschaffungspraxis und Vorgehen bei nachhaltiger Beschaffung • Negativliste für Produkte und Produktbestandteile • Fahrplan im Beschaffungsprozess • Ausschreibungshilfen Direktkauf und Zusammenfassung der Gütesiegel Ausschreibungen und Zusammenfassung der Siegel/Kriterien nach Produktgruppen • Büromaterial • Lebensmittel • Pflanzmaterial und Grünpflege • Büroausstattung und -möbel sowie Holzprodukte • Textilien und Arbeitskleidung • Elektrische Geräte und Haushaltsgroßgeräte • Schuhe, Lederprodukte und Bälle • Spielwaren • Fahrzeuge • Hygieneprodukte • Reinigungsmittel • Baumaterial • Strom und Beleuchtung 6 S. 7-10 S. 11-14 S. 15-20 S. 21-25 S. 26-63 Weitere Informationen und Unterstützungshilfen S. 64-78

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7 3 EINLEITUNG

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3.1 Einleitung 8 3.1 Warum ein Leitfaden für nachhaltige Beschaffung in Buchloe? In Deutschland wird etwa jeder sechste Euro durch die öffentliche Hand (Bund, Länder und Kommunen) ausgegeben. Lt. dem Beschaffungsamt des BMI, hat die öffentliche Hand einen entscheidenden Anteil an der Nachfrage nachhaltiger Produkte und Dienstleistungen, mit einem Beschaffungsvolumen von über 500 Milliarden Euro jährlich, also ca. 13 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, davon mehr als die Hälfte (58%) der Ausgaben auf kommunale Einrichtungen. Anteil öffentliche Beschaffung am BIP Anteil Beschaffung 13 % 100 % BIP Der Umstieg auf eine nachhaltige Beschaffung birgt deshalb großes Potenzial, eine sozial und ökologisch verantwortliche Produktion voranzubringen sowie eine Vorbildrolle für nachhaltigen Konsum einzunehmen. In einigen Produktbereichen zeigt sich bereits, dass der Markt auf die veränderte Nachfrage reagiert und sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen entlang der Lieferketten konkret verbessern. Globale Gerechtigkeit und der Schutz unserer Lebensgrundlagen entscheiden sich lokal, nach dem Motto: „global denken, lokal handeln“. In der Verwaltung der Stadt Buchloe werden sämtliche Waren und Dienstleistungen von den jeweiligen Abteilungen selbst beschafft. Der vorliegende Leitfaden und die dazugehörige Beschaffungsrichtlinie, sollen den beschaffenden Stellen in der Verwal-tung eine Richtlinie, Anleitung und Arbeitshilfe zur nach- haltigen Ausschreibung und Vergabe von Aufträgen sowie für den nachhaltigen Einkauf für die Stadt Buchloe bereitstellen. Dadurch wird ein Beitrag zur Umsetzung der Sustainable Develop- ment Goals der United Nations (Agenda 2030, SDGs) sowie zur klimafreundlichen Verwaltung im Sinne des Bayerischen Klima- schutzgesetzes geleistet. (vgl. Studie des Öko-Institut e. V. für die Berliner Senatsverwaltung zur Einsparung von Kosten und Treib- hausgasemissionen durch nachhaltige Beschaffung). ? Schon gewusst? Die Stadt Buchloe verfolgt, wie zahlreiche Städte, Gemeinden und Landkreise, das Ziel beim Einkauf von Waren und der Beauftragung von Dienstleistungen auf soziale und ökologische Produktions- und Rahmenbedingungen zu achten und hierdurch zur Umsetzung der Agenda 2030 (SDGs) für nachhaltige Entwicklung beizutragen. Seit 2015 wird Buchloe beispielsweise regelmäßig als FairTrade-Stadt ausgezeichnet. Durch das Erfüllen von festgelegten Kriterien bspw. Verwendung fair gehan- delten Produkten wie Kaffee für die Gremien, die Unterstützung des fairen Handels im Einzelhandel, Geschäften und gastrono- mischen Betrieben oder Gründung einer Steuerungsgruppe zur Koordination der Aktivitäten.

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3.1 Einleitung 9 3.2 Rechtssicherheit bei nachhaltiger Beschaffung Für die Beschaffung in Deutschland gilt: • oberhalb eines bestimmten Schwellenwertes (beispielsweise aktuell ab netto 221.000 € bei Liefer- und Dienstleistungen bzw. 5.538.000 € bei Bauleistungen) gilt EU-Recht (EU-Richtli- nie 2014/24/EU) mit Einbeziehen von sozialen und umweltbe- zogenen Nachhaltigkeitsaspekten • Umsetzung der EU-Richtlinien am 18. April 2016 in deutsches Vergaberecht und Anerkennung von Umwelt-, sozial- und arbeitsrechtliche Verpflichtungen, Qualität und Innovation als vergaberechtlicher Grundsatz 3.3 Wirtschaftlichkeit Der Zuschlag wird grundsätzlich auf das wirtschaftlichste Angebot erteilt, das sich nach dem besten Preis-Leistungs- Verhältnis bestimmt. Dazu gilt: • Berücksichtigung als Zuschlagskriterien von qualitativen, umweltbezogenen oder sozialen Aspekten oder den Lebenszy- klus-Kosten bei gewissen Produktgruppen neben dem reinen Anschaffungspreis • In der Gesamtheit (bessere Qualität, Langlebigkeit) betrachtet sind nachhaltige teilweise sogar kostengünstiger als konventionelle Produkte ˗ Vergabestellen können bestimmte Gütesiegel als Nachweis • Prüfung ob Kauf von Produkten notwendig ist oder sich das dafür einfordern, dass der Auftragnehmer die geforderten ökologischen und sozialen Standards einhält Leasing oder die Wiederaufbereitung (refurbishment) von Produkten lohnt ˗ Ökologische und soziale Kriterien können mit in die Leistungsbeschreibung aufgenommen werden ˗ Gütesiegel bzw. -zeichen sind zur Ermittlung von Kriterien anerkannt ˗ Laut der Bayerischen Vergabeordnung (Bayerisches Staatsministerium des Innern und für Integration), finden neben dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis auch qualitative, umweltbezogene oder soziale Aspekte Berücksichtigung • Zusätzliche Kriterien neben Preis oder Kosten sind vor der Aufforderung zur Angebotsabgabe festzulegen und in der Be- kanntmachung oder den Vergabeunterlagen anzugeben. Eine spätere Änderung der Zuschlagskriterien während des Verga- beverfahrens ist nicht zulässig

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3.1 Einleitung 10 Kennen Sie den Buchloer Weg zur Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit? Hier einige Meilensteine: 2002: Beitritt der Stadt Buchloe zum Klimabündnis e.V. www.klimabuendnis.org 2005: Beschluss des Hauptausschusses der Stadt Buchloe vom 13.09.: Keine Produkte aus ausbeuterischer Kinder- arbeit 2013: 1.Klimaschutzkonzept/Klimastrategie für die Stadt wird erstellt 2015: Zertifizierung als Fairtrade Town 2018: Rathaus Buchloe wird Beratungsstützpunkt für die Energieberatung der Verbraucherzentrale 2021: Die Verwaltung der Stadt Buchloe startet den Klima- schutzmonitoringprozess EuropeanEnergyAward (eea) 2023: Neufassung des Klimaschutzkonzeptes wird beauftragt 2024: Buchloe wird Mitgliedskommune im AGFK Bayern 2024: Eine neue Koordinationsstelle für den Klimaschutz wird eingerichtet 2024: Erste Beteiligungsworkshops und Vorarbeiten zur Neufassung des Klimaschutzkonzeptes finden statt 2024: Leitfaden nachhaltige Beschaffung wird auf den Weg gebracht 2025: Erscheinen der Nachhaltigkeitsbroschüre der Stadt 2025: Rezertifizierung zur FairTrade-Stadt Bild: Panorama Buchloe; Foto: Stadt Buchloe, Archiv

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11 4 BESCHAFFUNGS- STANDARDS

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4 Beschaffungsstandards 12 4.1 Sozialstandards nach ILO Normenkontrolle 4.2 Umweltstandards Sozialstandards und -kriterien können mit entsprechenden Gütesiegeln nachgewiesen werden. Die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (engl. ILO - International Labor Organisation), auf die sich alle EU-Staaten geeinigt haben, bieten für Kommunen eine gute Grundlage für die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten, können aber durch weiter- führende Standards ergänzt werden. Die ILO setzt sich für die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Arbeit- nehmenden ein. Die Herstellung vieler Produkte wirken sich negativ auf die Umwelt aus: • Beeinträchtigung oder Zerstörung von Natur- und Lebens- räumen von Menschen und Tieren bei der Rohstoffgewinnung • illegale Waldrodungen • Einsatz von Chemikalien, die Umwelt und Gewässer verschmutzen • hohe Treibhausgasemissionen von der Rohstoffgewinnung bis zur späteren Entsorgung von Produkten durch Nutzung fossiler Energieträger. Umweltstandards, die durch entspre- chende Siegel nachgewiesen werden, beziehen diese Aspekte in die Bewertung mit ein. Beispielsweise weisen Bio-Siegel die nachhaltige Gewinnung nachwachsender Rohstoffe nach, Umweltmanagementsysteme eine nachhaltige Produktion, Umweltsiegel wie der Blaue Engel belegen u. a. den Einsatz von Recyclingmaterial und den Ausschluss gefährlicher Stoffe, während Produkt-Ökobilanzen den gesamten Lebenszyklus eines Produkts berücksichtigen.

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4 Beschaffungsstandards 13 4.3 Soziale und ökologische Risiken entlang der Wertschöpfungskette am Beispiel der Textilindustrie Anbau / Herstellung Verarbeitung Handel Nutzung (Wieder-)Verwertung Soziale Risiken → Verletzung von Arbeits- und Menschenrechten → Extreme Armut durch zu geringe Rohstoffpreise und Löhne → Gesundheitsbelastungen z. B. durch den Einsatz von Pestiziden → Eingeschränkter Zugang zu finanziellen und mate- riellen Ressourcen Umwelt-Risiken → Artenvielfalt- und Lebensraum verlust → Ressourcenverbrauch → Verschmutzung von Wasser, Boden und Luft → Freisetzung genmanipulier- ter Organismen Soziale Risiken → Verletzung von Arbeits- und Menschenrechten z. B. durch ausbeuterische Kinderarbeit → Unzureichender Arbeits- schutz → Löhne unterhalb des Existenzminimums → Gesundheitsbelastungen Umwelt-Risiken → Hohe Treibhausgas- emissionen Soziale Risiken → Geringe Löhne → Gesundheitsbelastungen durch Chemikalien im Produkt Umwelt-Risiken → Treibhausgasemissionen → Umweltbelastung z. B. durch Abfälle Soziale Risiken → Gesundheitsbelastungen durch Chemikalien im Produkt oder Reinigungs- mittel Umwelt-Risiken → Ressourcenverbrauch → Wasserverschmutzung → Abfälle z. B. durch geringe Produktlebenszyklen Soziale Risiken → Gesundheitsbelastungen → Unzureichender Arbeits- schutz Umwelt-Risiken → Verschmutzung von Wasser, Boden und Luft → Lebensraumverlust z. B. durch die Deponierung von Abfällen → Verschmutzung von Wasser, Boden und Luft → Umweltbelastung z. B. durch Abfälle Abbildung 1: Soziale und ökologische Risiken entlang der Wertschöpfungskette. Leicht modifizierte Darstellung nach Vorlage Stadt Dormagen basierend auf einer Grafik des Öko-Instituts (CC-BY-2.0)

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4 Beschaffungsstandards 4.4 Sensible Produkte 14 Sensible Produkte zeichnen sich durch stark fragmentierte globale Lieferketten aus, die ihren Beginn meist in Asien, Afrika oder Lateinamerika haben. Häufig werden sie mit Menschen- rechtsverletzungen in Verbindung gebracht. In der Mehrheit der Bundesländer wird die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen für bestimmte, sensible Produktgruppen gefordert. Es besteht jedoch keine einheitliche Betrachtungsweise bzw. Definition von sensib- len Produkten. Folgende Produktgruppen zählen dazu: • Sportbekleidung und -artikel, insbesondere Bälle • Spielwaren • Textilien und Bekleidung • Lederprodukte • Holzprodukte – besondere Hinweise s. Seite 57 • Natursteine (ungebraucht) – besondere Hinweise s. Seite 55 • Ausgewählte Agrarprodukte, darunter Tee, Kaffee und Kakaoprodukte einschließlich Schokolade; Rohrzucker, Früchte sowie daraus hergestellte Säfte und andere Erzeugnisse; Gewürze, Öle, Nüsse und Reis • Teppiche • Schnittblumen • Naturkautschuk-Produkte • Produkte der Informations- und Kommunikationstechnik Siehe Synopse der vergaberechtlichen Regelungen der Bundesländer, https://agl-einewelt.de/synopse-vergaberegelungen/

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15 5 BESCHAFFUNGS- PRAXIS

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5 Beschaffungspraxis – Vorgehen bei der nachhaltigen Beschaffung 16 5.1 Negativliste für Produkte und Produktbestandteile Bestimmte Produkte sind grundsätzlich von der Beschaffung ausgeschlossen. Die Beschaffungsrichtlinie der Stadt Buchloe enthält eine ausführliche Negativliste von Produkten. Folgende Produktbeispiele dürfen nicht beschafft werden, sofern eine Beschaffung nicht ausnahmsweise aus Gründen des öffentlichen Interesses (z. B. bei der Versorgung von Rettungskräften zur Vermeidung von Sicherheitsrisiken mit gesonderter Begründung) dringend geboten ist. Mineralwasser, Bier und Erfrischungsgetränke in Einwegverpackungen. Hierzu zählen auch Einweg- Plastikflaschen, auf die 25 ct Pfand erhoben wird. Ausnahme sind Kartonverpackungen, Schlauchbeutel- verpackungen und Folien-Standbeutel Geräte zur Zubereitung von Heißgetränken, in denen Portionsverpackungen zum Einsatz kommen, z. B. „Kaffeekapselmaschinen“ Geräte zur Beheizung und Kühlung des Luftraums außerhalb umschlossener Räume, z B. „Gas-Heiz- pilze“, Elektrostrahler und Klimageräte. Ausnahmen sind notwendige Beheizungsgeräte für Winterbau- maßnahmen Einweggeschirr und Einwegbesteck in öffentlichen Einrichtungen und bei Veranstaltungen Farbmittel auf Schwermetallbasis Kühl- und Gefriergeräte und sonstige stationäre und mobile Kälte- und Klimaanlagen mit halogenierten Kältemitteln (sofern Alternativen marktverfügbar) Chlorhaltige Reinigungsmittel sowie Spülkasten- zusätze und Lufterfrischer

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5 Beschaffungspraxis – Vorgehen bei der nachhaltigen Beschaffung 5.2 Fahrplan im Beschaffungsprozess nachhaltiger Produkte 17 Eine nachhaltige Beschaffung beginnt bereits vor der eigentlichen Ausschreibung, nämlich mit einer Bedarfs- und Marktanalyse: → Ist der Bedarf wirklich gegeben oder kann auch auf die Beschaffung verzichtet werden? → Kann der Bedarf womöglich anderweitig gedeckt werden, bspw. indem das Produkt gemietet (Bsp.: Mietkleidung) oder geteilt wird (Bsp.: Carsharing)? → Ist ein zertifiziertes Produkt auf dem Markt verfügbar? Folgende Übersicht zeigt Nachhaltigkeitsansätze in den unterschiedlichen Schritten des Beschaffungsprozesses auf, für Ausschreibungen (grüne Pfeile) und bei Direkteinkauf. Bedarfsanalyse (s. 2.2 Richtlinie) → Überlegungen: Brauche ich das Produkt wirklich? Welche sozialen und ökologischen Risiken gehen mit der Produktion einher? Wie sieht der weitere Lebenszyklus des Produktes aus? Marktanalyse und Wahl der Vergabeart (s. 2.2 Richtlinie) → Überlegungen: Wo finde ich Informationen zum Produkt? Bei welchen Anbietenden kann ich mich erkundigen? An welchen Gütesiegeln kann ich mich orientieren? Wie hoch ist mein Auftragswert? Bei <100.000 EUR netto ist ein Direktauftrag möglich. Bei Vergaben: Wie kann ich Nachhaltigkeitskriterien in den Leistungs- und/oder Zuschlagskriterien verankern? Leistungsbeschreibung → Festzulegen: Welche Nachhaltigkeitskriterien fordere ich mit Blick auf die Produktion, die Lieferkette und den Lebenszyklus ein? Auftragsausführungsbedingungen (2.6. Richtlinie) → Festzulegen: An welche Vorgaben muss sich das Bieterunternehmen bei der Auftragserfüllung halten? Werden z. B. die ILO-Kernarbeitsnormen oder Grundsätze des Fairen Handels berücksichtigt? Eignungsprüfung und Ausschlusskriterien → Festzulegen: Gibt es ein adäquates Lieferkettenmanagement? Werden die ILO-Kernarbeitsnormen eingehalten und grundlegende Menschenrechte geschützt? Zuschlagskriterien Auftragsvergabe (s. 2.8. Richtlinie) → Festzulegen: Welche Zuschlagskriterien empfehlen sich neben dem Anschaffungspreis, wie bspw. Nutzungskosten und Grundsätze des Fairen Handels? → Überprüfen: Liegen die notwendigen Nachweise vor und sind sie aktuell?

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5 Beschaffungspraxis – Vorgehen bei der nachhaltigen Beschaffung 18 5.3 Ausschreibungshilfen www.vergabe.bayern.de/ ILO-Kernarbeitsnormen Die Wirksamkeit von Regelungen zur Beachtung der ILO-Kern- arbeitsnormen hängt entscheidend davon ab, welche Nachweise für deren Einhaltung gefordert bzw. zugelassen werden. Eine Vorlage für die Verpflichtung von Anbietenden zur Einhaltung grundlegender Arbeits- und Menschenrechte ist in Anhang 10.1 zu finden. Sie basiert auf einer Zusammenführung von Kriterien verschiedener Bundesländer und Kommunen. Tariftreue und Mindestlohn Bei Aufträgen im Inland sind Anbietende verpflichtet, sich an die Tariftreue und den Mindestlohn zu halten. Der Mindestlohn wird über eine entsprechende Erklärung bestätigt, welche bei aus- zuschreibenden Dienst- und Bauleistungen ab 30.000 € (Eigen- erklärung nach § 19 Abs. 3 Mindestlohngesetz - MiLoG) gefordert wird. Lebenszyklusbetrachtung Der Lebenszyklus eines Produkts reicht von der Herstellung über den Vertrieb und die Nutzung bis hin zur Entsorgung bzw. Wieder- verwendung. Kosten und Umweltauswirkungen verteilen sich je nach Produkt unterschiedlich stark auf diese Bereiche. Nachhal- tige Produkte sind oft langlebiger, sparsamer im Verbrauch oder einfacher zu warten und können über den Lebenszyklus betrach- tet daher oft kostengünstiger sein als konventionelle Produkte. Treibhausgasemissionen im Lebenszyklus von Produkten Notebook 1% Entsorgung 20% Nutzung 10% Handel/ Vertrieb 69% Herstellung <1% Entsorgung 69% Nutzung 30% Herstellung <1% Handel/ Vertrieb Buch Daten: • Notebook: HP2019 • E-Book-Reader: Maslennikova et. al. 2008 • Buch: Hatae und Hansuebsai 2016 E-Book-Reader 6 % Entsorgung 2 % Handel/ Vertrieb 91 % Herstellung Abbildung 2: Treibhausgasemissionen (Umweltbundesamt) und exemplarische Kosten (WEED e.V.) über den Lebenszyklus von Produkten

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5 Beschaffungspraxis – Vorgehen bei der nachhaltigen Beschaffung 19 Anwendungshilfe für die Betrachtung der Lebenszykluskosten anstatt des Einkaufspreises Für die Zuschlagsbewertung kann von den Anbietenden eine Angabe/Berechnung der Lebenszykluskosten angefordert werden, basierend auf: Geben Sie an: • die zu erwartende Nutzungszeit (Lebensdauer, Durchschnittliche Nutzungszeit in Stunden/Jahr) und den aktuellen Energiepreis Fragen Sie ab: • Anschaffungskosten sowie Betriebskosten, wie bspw. Strom-, Wärme-, Treibstoff- oder Wasserverbrauch sowie Wartungs-, Entsorgungs- und evtl. Versicherungskosten Als Anleitungshilfe und zur Vergleichbarkeit der Angebote benutzen Sie die Berechnungshilfen unten. ! Berechnungshilfen Berechnungshilfe für Computer, Multifunktionsgeräte, Monitore, Rechenzentren, Bodenbeläge, Kühlschränke, Geschirrspülmaschinen und Gartengeräte: www.umweltbundesamt.de/dokument/berechnungs werkzeug-fuer-lebenszykluskosten (Umweltbundesamt) Berechnungshilfe für Trockner, Waschmaschinen, Geschirrspüler, Kühl-Gefriergeräte, Drucker, Öfen, Fahrzeuge und Reinigungsmaschinen: www.berliner-e-agentur.de/ueber-uns/service (Berliner Energieagentur) Verwendung von Gütesiegeln Gütesiegel • fördern und zertifizieren weltweit sozialverantwortliche und ökologische Produktionsbedingungen • erleichtern die praktische Umsetzung der nachhaltigen Be- schaffung • haben durch unabhängige Kontrolle durch Dritte, eine höhere Aussagekraft und Verlässlichkeit als Eigenerklärungen • erleichtern für Anbietende die Nachweisführung Bei der Auswahl von Gütesiegeln soll auf die nachfolgenden Punkte geachtet werden: • eine Kombination von Gütesiegeln einfordern, die zumindest die wichtigsten Produktionsstufen abdecken, da einzelne Gütesiegel häufig nur bestimmte Nachhaltigkeitsaspekte oder Produktionsstufen innerhalb der Lieferkette abbilden • prüfen, ob die angeforderten Gütesiegel den Kriterien in §34 VgV oder in §24 Abs. 1 UVgO entsprechen. Ob dies der Fall ist, kann für viele Gütezeichen im Gütezeichenfinder des Kompass Nachhaltigkeit überprüft werden: www.kompass-nachhaltigkeit.de/guetezeichenfinder ? Schon gewusst? Eine Reihe von Gütesiegeln wurde bereits auf diese Kriterien hin überprüft. Alle in diesem Leitfaden als „empfohlen“ gekenn- zeichneten Siegel sind UVgO-konform.

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5 Beschaffungspraxis – Vorgehen bei der nachhaltigen Beschaffung 20 In vielen Fällen ist eine Gewichtung der Nachhaltigkeitskriterien in den Zuschlagskriterien bei etwa 30% sinnvoll, damit ihre Berück- sichtigung einen Unterschied macht. Davon kann aber – ab- hängig von der Beschaffenheit des Auftragsgegenstandes, der anderen Zuschlagskriterien und der Gestaltung der Leistungsbe- schreibung abgewichen werden. Umgang mit alternativen Nachweisen In der Ausschreibung sollte klargemacht werden, dass alternati- ve Nachweise nur berücksichtigt werden, wenn die Anbietenden selbst deren Gleichwertigkeit auf nachvollziehbare Weise dar- legen und dazu eine Gegenüberstellung der geforderten Kriterien z. B. des empfohlenen Gütesiegels und des alternativen Nachwei- ses erstellen.

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21 6 KRITERIEN UND SIEGEL NACH PRODUKTGRUPPE

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6 Kriterien und Siegel für den Direktkauf 22 Für alle Beschaffungen unterhalb des Schwellenwertes von aktuell 100.000€, sind hier die wichtigsten Informationen & Gütesiegel für den Direktkauf zusammengefasst: • Die Beschaffung über Direktkäufe kann die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien vereinfachen. Es sollen möglichst Produkte mit entsprechenden Siegeln eingekauft werden. Bei so genannten sensiblen Produkten (vgl. Abschnitt 4.4) ist dies verpflichtend. • Insbesondere bei Direktkäufen über 500 Euro gilt: Auch hier sollte gut begründet werden können, inwiefern der Auftrags- nehmer das wirtschaftlichste Angebot gemacht hat. Es ist nicht zulässig immer denselben Anbieter zu beauftragen. • Bitte unterstützen Sie beim Direktkauf den lokalen Handel. Jeder Euro, der vor Ort ausgegeben wird, schafft Wertschöp- fung in der Region. Eine Beschaffung über internationale Ver- sandhändler wie Amazon ist daher nur gestattet, wenn Artikel nicht über lokale oder regionale Anbieter erhältlich sind oder wichtige anderweitige Gründe entgegenstehen.

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6 Kriterien und Siegel für den Direktkauf 23 Die wichtigsten Siegel für den Direktkauf nach Produktgruppen (Liste ist nicht abschließend) Papierprodukte Hygienepapier Printmaterial Druckerpapier, Blöcke, Notizbü- cher, Briefumschläge, Aktenord- ner; Taschentücher, Küchenpapier, Hygienepapier; Prospekte, Flyer, Plakate Büromaterial Stifte, Kleber, Tacker, Hefter, Klarsichthüllen, Radiergummi, Scheren usw Büroausstattung, Möbel, Holzprodukte Bürostühle, Möbel, Regale, Aufbewahrung, Garderoben, Whiteboards, Flipchart-Ständer, Pinnwände etc. Reinigungsmittel U.a. Seife, Geschirrspülmittel, Spülmaschinentabs Siegelempfehlung ! Verpﬂichtend Druckerpapier aus 100 % Reyclingmaterial (Blauer Engel). Blauer Engel Österreichisches Umweltzeichen (nur Büropapier) Siegelempfehlung Blauer Engel Österreichisches Umweltzeichen (nur Büropapier) Fair Rubber (Produkte aus Gummi) Nordic Ecolabel (Recycelte Toner) Siegelempfehlung Empfehlungen Papierdicke entsprechend wählen um Verbrauch zu reduzieren, Produkte aus direktem Recycling z. B. alter Land- karten sind besonders umweltschonend (nutzbar z. B. für Umschläge). Empfehlungen Nachweis der Langlebigkeit über einen erweiterten Garantiezeit- raum und Vorhalten von Ersatztei- len, Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen und Recyclingmaterial, umweltfreundliche Verpackung und Versand. Blauer Engel Holz von hier PEFC regional Level, Stufe 3 EU Ecolabel FSC Siegelempfehlung Blauer Engel Ecocert Nature Care Product Eco Garantie EU Ecolabel Empfehlungen Nachweis der Langlebigkeit über einen erweiterten Garantiezeitraum und Vorhalten von Ersatzteilen, Einsatz von Recyclingmaterial (z. B. über Global Recycled Standard), umweltfreundliche Ver- packung und Versand, Rücknahme und Verwertung alter Möbel. Weitere Kriterien Einsatz von Recyclingmaterial in der Verpackung; Vermeidung von Tierversuchen durch ökologische Inhaltsstoffe, Herstellung in der EU und geringen Chemikalieneinsatz

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24 Empfehlungen Einsatz von Recyclingmaterial (z. B. GRS – Global Recycling Standard), für Teppiche zusätzlich die Siegel GoodWeave und Oeko- Tex, für wasserabweisende Textilien u.a. Funktionstextilien das Siegel bluesign (frei von Fluor-Kohlenstoffverbindungen u.a. schädlichen Chemikalien). Kombination obiger Siegel mit OEKO-TEX 100. Verpﬂichtend Textilien, die unter Einhaltung der ILO-Kern- arbeitsnormen produziert wurden (trifft auf alle o. g. Gütesiegel zu). 6 Kriterien und Siegel für den Direktkauf Die wichtigsten Siegel für den Direktkauf nach Produktgruppen (Liste ist nicht abschließend) Siegelempfehlung ! Textilien Arbeitskleidung, Warnkleidung, Handtücher, Jacken T-Shirts, (Polo-), Hemden, usw. Lederprodukte U.a. handvernähte Sportbälle und Arbeitsschuhe IT und Elektronik U.a. digitale Endgeräte, Bild- schirme, Projektoren Lebensmittel U.a. Kaffee, Tee, Kakao, Säfte, Schokolade, Nüsse, Gewürze Fair Wear Foundation (Status: Leader oder Good) Fairtrade Cotton/ Textile Production IVN Naturtextil GOTS OEKO-TEX Made in Green Siegelempfehlung Fair Wear Foundation (Status: Leader oder Good) FairTrade Siegel (Bälle) IVN Naturleder Blauer Engel OEKO-TEX Made in Green Siegelempfehlung ! Verpﬂichtend Blauer Engel EPEAT Gold EPEAT Gold Siegelempfehlung Laptops und Monitore, bei deren Produktion grundlegende Umwelt- und Sozialstandards eingehalten wurden (zertifiziert nach TCO Certified) oder aufbereitete (refur- bished) Geräte. Organisationen des Fairen Handels FairTrade Siegel FairBio (regional) Bio-Anbau- verbände Naturland Fair ! Verpﬂichtend Handvernähte Fußbälle aus fairem Handel, Hinweis auf Vermeidung ausbeuterischer Kinderarbeit. Empfehlungen Wieder aufbereitete („refurbished“) Produkte bevorzugen, Zurücknahme alter Geräte in die Wiederaufbereitung oder zertifizierte Entsorgung. ! Verpﬂichtend Kaffee, Kakao, Schokolade, Rohrzucker, grüner und schwarzer Tee sowie Orangensaft auf Konzentrat- basis aus fairem Handel. Empfehlungen Produkte, die hauptsächlich aus pflanz- lichen Rohstoffen hergestellt werden (z. B. Fruchtsäfte, Erfrischungsgetränke, Süßigkeiten) einkaufen, bei Meeresfisch besonders gefährdete Arten und Fang- gebiete ausschließen, umweltfreund- liche Verpackung und Versand.

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6 Kriterien und Siegel für den Direktkauf 25 Die wichtigsten Siegel für den Direktkauf nach Produktgruppen (Liste ist nicht abschließend) Siegelempfehlung Spielwaren U. a. Holzspielzeug, Bälle, Gesell- schaftsspiele, Spielgeräte Pﬂanzmaterial U. a. Zimmerpflanzen, Pflanzen für Außengestaltung, Schnittblu- men, Erden und Substrate Baumaterial Ungebrauchte Natursteine, Holz Blauer Engel FairToys Organisation Holz von hier PEFC regional FSC regional FairTrade Siegel Österreichisches Umweltzeichen Siegelempfehlung Organisationen des Fairen Handels FairTrade Siegel Österreichisches Umweltzeichen Bio-Anbau- verbände EU Ecolabel Empfehlungen Spielzeug und Spielgeräte bestenfalls von Sozialbetrieben in der Region beziehen (aus nachwachsenden Rohstoffen). Nachweis der Langlebigkeit über einen erweiterten Garantiezeitraum und Vorhalten von Ersatz- teilen; Einsatz von Recyclingmaterial (z. B. über Global Recycled Standard), umwelt- freundliche Verpackung und Versand. ! Verpﬂichtend Schnittblumen aus Afrika, Lateinamerika oder Asien aus fairem Handel, Torffreie Erden und Substrate. Empfehlungen Einsatz von Recyclingmaterial (z. B. über Blauer Engel DE-UZ 30a oder Global Recycled Standard), Pflanzen und Saat- gut regional einkaufen, gebietseigener Herkunft (§40BNatschG), Verzicht auf chemische Schädlingsbekämpfungs- und Unkrautvernichtungsmittel. Siegelempfehlung ! Verpﬂichtend XertifiX PLUS natureplus Holz von hier PEFC regional FSC regional WiN fair stone Österreichisches Umweltzeichen Ungebrauchte Natursteine aus regionalen, umweltfreundlich betrie- benen Steinbrüchen oder alternativ zertifiziert mit XertiX PLUS oder WiN=WiN Fair Stone.

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26 7 BESCHAFFUNGS- PRAXIS BEI AUS- SCHREIBUNGEN Folgende Angaben beziehen sich auf Beschaffungs- vorgänge mittels Ausschreibungen bei einem Volumina von mehr als 100.000 Euro (aktueller Schwellenwert für Ausschreibungen in Bayern). www.kompass-nachhaltigkeit.de

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7 Beschaffungspraxis bei Ausschreibungen 27 Aufbau der Übersichtstabellen für die einzelnen Produktgruppen: Für die Erstellung einer Leistungsbeschreibung bei Ausschreibun- gen ist es entscheidend die einzelnen produktbezogenen Risiken zu kennen und abzuwägen. Daher wurde die Darstellungsweise auf den folgenden Seiten so gewählt, dass die mit der Produktion einhergehende Risiken, die empfohlenen, nachhaltigen Siegel so- wie gleichwertige alternative Siegel grafisch kompakt visualisiert werden. Die Hinweise und Empfehlungen in den roten Kästchen wollen als Hilfestellungen und Zusatzinformationen zur Erleichte- rung des Ausschreibungsprozesses verstanden werden. Im Anhang sowie unter dem in der E-Book-Version angegebenen Link sind darüber hinaus Praxisbeispiele für die Ausschreibung der jeweiligen Produktgruppe zu finden. Erläuterung der Übersichtstabellen für die Produktgruppen: o k i s i R Auswirkungen Kriterium m E Hinweise p f o h l ene S i e Empfehlungen g e l Gleichwertige Siegel Siegel mit geringerer Anforderung

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7.1 Büromaterial 28 Verschaffen Sie sich einen Überblick → Welche Produkte stehen zur Verfügung (z. B. Citko Market)? → Was wird wie häufig beschafft? → Welche Produktanforderungen bestehen? Wählen Sie einen oder mehrere passende Ansätze → Produktangebot nachhaltig ausrichten, z. B. über Einschränkung der Produktauswahl → Mitarbeitenden Informationen zur nachhaltigen Beschaffung zur Verfügung stellen → Regelmäßig beschaffte Produkte zentral beschaffen Führen Sie behutsam neue Standards ein → Vorgehen ankündigen und erklären → Produktalternativen erst testen, dann einführen → Ausnahmen für besondere Anwendungsfälle ermöglichen Büromaterial Vorgehen zur Einführung einer nachhaltigen Beschaffungspraxis Es besteht eine umfangreiche Auswahl ökologisch ausgerichteter Büromaterialien. Soziale Kriterien spielen dagegen bislang eine untergeordnete Rolle und es stehen kaum entsprechende Siegel zur Verfügung. Soziale Mindestkriterien sollten daher über eine Eigenerklärung der Anbietenden erfüllt werden (siehe Anhang).

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7.1 Büromaterial – Papier- und Printprodukte Verpflichtendes Mindestkriterium Illegale Abholzung, Lebensraum- zerstörung ! Mindestkriterium für Druck- und Kopier- papier, sonst Zuschlagskriterium 100 % Recyclingmaterial. Bei Printprodukten: Ökologische Produktion Einsatz besorgnis- erregender Stoffe Zuschlagskriterium Frei von ökologisch und gesundheitlich bedenk- lichen Stoffen (u. a. VOC, PVC, PFOA, Bisphenole, Schwermetalle) Verletzung von Arbeitsrechten Zuschlagskriterium Einhaltung der ILO- Kernarbeitsnormen und weiterer ILO-Normen o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö o k i s i R s e l a i z o S p f o h l enes Sie g e l m E Blauer Engel, DE-UZ 14a, DE-UZ 14b, DE-UZ 72, DE-UZ 195, DE-UZ 217b p f o h l ene Sie g e l E m SA 8000, Blauer Engel DE-UZ 200 29 Empfehlungen & Hilfestellung • Einsatz von bereits genutztem Recycling-Material als Mindest- kriterium, wo möglich • Umweltfreundliche Verpackung und Versand, kurze Transportwege sowie ein Umweltmanagement (EMAS oder ISO 14001) und der Einsatz erneuer- barer Energien im Herstellungs- betrieb sind positiv zu bewerten • Den besten Nachweis hierfür bietet der Blaue Engel. Gleiches gilt bei der Vergabe von Druckaufträgen Gleichwertige Alternativen Österreichisches Umweltzeichen (gleichwertig nur bei Büropapier) Gleichwertige Alternativen Österreichisches Umweltzeichen Hinweise für die Beschaffung sowie Ausführungsbedingungen • Einsparung/ Vermeidung von Verpackungsmüll bei Lieferung z. B. durch Zusammenlegung einzelner Bestellungen in einer Lieferung und Rücknahme von Verpackungsmaterial • Tariftreue und Mindestlohn bei Produktion einfordern Siehe 10.2 Praxisbeispiele nach Produktgruppen PAPIER & PRINTPRODUKTE – Bsp: Jena: Nachhaltiges Büromaterial

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30 Empfehlungen & Hilfestellung • Nachweis der Langlebigkeit über einen erweiterten Garantiezeitraum und Vorhalten von Ersatzteilen • Einsatz von nachwachsenden Roh- stoffen und Recyclingmaterial • ein Umweltmanagement (EMAS oder ISO 14001) im Herstellungsbetrieb • umweltfreundliche/-r Verpackung und Versand sind positiv zu bewerten 7.1 Büromaterial – weitere Büromaterialien o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö o k i s i R s e l a i z o S Lebensraum- zerstörung, Ressourcen- verbrauch, Emissionen Zuschlagskriterium Ressourcensparend (recycelt, auffüllbar, wiederverwendbar, materialsparend) Einsatz besorgnis- erregender Stoffe Zuschlagskriterium Frei von ökologisch und gesund heitlich bedenklichen Stoffen (u. a. PVC, PFOA, Bisphenole) Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten Zuschlagskriterium Einhaltung der ILO- Kernarbeitsnormen und weiterer ILO-Normen Gleichwertige Alternativen p f o h l enes Sie g e l m E Österreichisches Umweltzeichen (gleichwertig nur bei Büropapier) Blauer Engel DE-UZ 200 DE-UZ 30a Gleichwertige Alternativen Österreichisches Umweltzeichen p f o h l ene Sie g e l E m Gleichwertige Alternativen SA 8000, Blauer Engel DE-UZ 200 Fair Rubber (nur Gummi) Hinweise für die Beschaffung sowie Ausführungsbedingungen • Falls am Markt verfügbar, sind sind kunststofffreie Briefumschläge und wiederbefüllbare Stifte bevorzugt zu beschaffen • Einsparung/ Vermeidung von Verpackungsmüll bei Lieferung z. B. durch Zusammenlegung einzelner Bestellungen in einer Lieferung und Rücknahme von Verpackungsmaterial

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7.2 Büroausstattung und -möbel sowie Holzprodukte 31 Büroausstattung und -möbel sowie Holzprodukte Vorgehen zur Einführung einer nachhaltigen Beschaffungspraxis Inzwischen besteht eine umfangreiche Auswahl ökologischer Einrichtungsgegen- stände für den Büroalltag. Soziale Kriterien spielen hingegen bislang eher eine unter- geordnete Rolle und es stehen kaum ent- sprechende Siegel zur Verfügung. Soziale Mindestkriterien können jedoch über eine Eigenerklärung der oder eine Kombination von Siegeln erfüllt werden. Verschaffen Sie sich einen Überblick → Welche Produktanforderungen bestehen? → Kann die Ausstattung vereinheitlicht bzw. modularisiert werden? → Gibt es Strukturen für die interne Weiterverwendung? → Ist die Lieferbarkeit von Ersatzteilen gewährleistet? Wählen Sie einen oder mehrere passende Ansätze → Möglichkeiten zur Weiterverwendung und Reparatur verbessern → Nachhaltige, flexibel einsetzbare Produkte beschaffen (Modularität) Führen Sie behutsam neue Standards ein → Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden einbeziehen → Vor Weiterverwendung Gegenstände aufbereiten → Ausnahmen für besondere Anwendungsfälle ermöglichen

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7.2 Büroausstattung und -möbel sowie Holzprodukte 32 o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö Ressourcen- verbrauch, Emissionen und Abfälle Zuschlagskriterium Umweltfreundliche Herstel- lung, ressourcenschonend (reparierbar, langlebig und recyclingfähig) o k i s i R s e h c s i g o / s e l a i z o S l o k Ö o k i s i R s e h c s i g o / s e l a i z o S l o k Ö o k i s i R s e l a i z o S Gesundheits- gefährdung durch besorgnis- erregende Stoffe Zuschlagskriterium Frei von ökologisch und gesundheitlich bedenk- lichen Stoffen Lebensraum- verluste und Landrechts- konﬂikte Zuschlagskriterium Holzprodukte aus nach- haltiger Forstwirtschaft Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten Zuschlagskriterium Einhaltung der ILO- Kernarbeitsnormen und weiterer ILO-Normen Gleichwertige Alternativen p f o h l enes Sie g e l m E Blauer Engel, DE-UZ 117, DE-UZ 38 Österreichisches Umweltzeichen EU Ecolabel Gleichwertige Alternativen Österreichisches Umweltzeichen EU Ecolabel p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternativen Holz von Hier PEFC regional p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternativen IVN Best, Blauer Engel Textil (Polster), Fair Rubber (Latex-Matratzen) SA 8000 Level (Stufe 3) GOTS - Global Organic Textile Standard OEKO-TEX Made in Green Weitere Hinweise auf der nächsten Seite

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7.2 Büroausstattung und -möbel sowie Holzprodukte Hinweise für die Beschaffung sowie Ausführungsbedingungen • Einsparung/ Vermeidung von Verpackungsmüll bei Lieferung z. B. durch Zusammenlegung einzelner Bestellungen in einer Lieferung und Rücknahme von Verpackungsmaterial • Tariftreue und Mindestlohn bei Lieferung und Aufbau als Vertragsbestandteil einfordern 33 Empfehlungen & Hilfestellung • Nachweis der Langlebigkeit über einen erweiterten Garantiezeitraum und Vorhalten von Ersatzteilen • Einsatz von Recyclingmaterial (z. B. über Global Recycled Standard) • ein Umweltmanagement im Herstellungsbetrieb (EMAS, ISO 14001) • umweltfreundliche/-r Verpackung und Versand, Rücknahme und Ver- wertung des Verpackungsmaterials sowie alter Möbel sind positiv zu bewerten Siehe 10.2 Praxisbeispiele nach Produktgruppen BÜROAUSSTATTUNG, MÖBEL UND HOLZPRODUKTE – Bsp: Ludwigsburg: Büromöbel und Drehstühle

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7.3 IT und Kommunikationstechnik 34 Verschaffen Sie sich einen Überblick → Welche Produktanforderungen bestehen? → Gibt es Strukturen für die interne/externe Weiterverwendung? Wählen Sie einen oder mehrere passende Ansätze → Möglichkeiten zur Weiterverwendung und Reparatur verbessern → Nachhaltige, flexibel einsetzbare Produkte beschaffen (Modularität) Führen Sie behutsam neue Standards ein → Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden einbeziehen → Vor Weiterverwendung Gegenstände aufbereiten → Ausnahmen für besondere Anwendungsfälle ermöglichen IT und Kommunikations- technik Vorgehen zur Einführung einer nachhaltigen Beschaffungspraxis

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7.3 IT und Kommunikationstechnik Verpflichtendes Mindestkriterium ! o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö Ressourcen- verbrauch, Emissionen und Abfälle Zuschlagskriterium Klima- und ressourcen- schonend in Herstellung und Betrieb (u. a. geringer Energieverbrauch) 35 Gleichwertige Alternativen TCO Certified EU Ecolabel Nordic Ecolabel o k i s i R s e h c s i g o / s e l a i z o S l o k Ö o k i s i R s e h c s i g o / s e l a i z o S l o k Ö o k i s i R s e l a i z o S Lebensraum- verluste, Umwelt- verschmutzung und Landrechts- konﬂikte Zuschlagskriterium Langlebige, reparierbare und recycelbare Produkte Gesundheits- gefährdung durch besorgnis- erregende Stoffe Zuschlagskriterium Frei von ökologisch und gesundheitlich bedenk- lichen Stoffen Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten bei der Produkti- on und Rohstoff- gewinnung ! Mindestkriterium für Laptops und Monitore, sonst Zuschlagskriterium Vermeidung von Konflikt- mineralien, Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternativen Blauer Engel, DE-UZ 78, DE-UZ 213, DE-UZ 220 TCO Certified EU Ecolabel Nordic Ecolabel Gleichwertige Alternativen TCO Certified EU Ecolabel Nordic Ecolabel Verpflichtendes Mindestkriterium p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternativen Blauer Engel, DE-UZ 78, DE-UZ 213 TCO Certified Weitere Hinweise auf der nächsten Seite

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7.3 IT und Kommunikationstechnik Hinweise für die Beschaffung sowie Ausführungsbedingungen • Neben dem Kauf werden auch Miet- und Leasingmodelle geprüft. • Einsparung/ Vermeidung von Verpackungsmüll bei Lieferung z. B. durch Zusammenlegung einzelner Bestellungen in einer Lieferung und Rücknahme von Verpackungsmaterial • Tariftreue und Mindestlohn bei Lieferung, Service, Wartung und Aufbau einfordern Siehe 10.2 Praxisbeispiele nach Produktgruppen IT UND KOMMUNIKATIONSTECHNIK – Bsp: Stuttgart: IT-Hardware 36 Empfehlungen & Hilfestellung • Soziale Nachhaltigkeit: Sofern keine Produkte mit TCO- Label oder dem Blauen Engel zur Verfügung stehen, können Sie die sozialen Kriterien des EPEAT Labels einzeln nachweisen lassen, z. B. als Zuschlagskriterien. Sie werden auf der EPEAT- Webseite für jedes Pro- dukt dargestellt Insbesondere bei IT- und Elektro- geräten lohnt sich der Einbezug einer Lebenszykluskostenberechnung. • • Umweltverschmutzung und Gesund- heitsgefährdung bei der Entsorgung: Vorzug für Weiterverwendung und Aufarbeitung; Entsorgungsunterneh- men zum Recycling innerhalb der EU verpflichten • Weitere Ansatzpunkte: Blauer Engel Energieeffizienter Rechenzentrums- betrieb (DE-UZ 161) und Ressourcen- und energieeffiziente Software-pro- dukte (DE-UZ 215) • Ein Umweltmanagement im Herstel- lungsbetrieb (EMAS, ISO 14001) ist positiv zu bewerten

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7.4 Elektrische Geräte / Haushaltsgroßgeräte 37 Verschaffen Sie sich einen Überblick → Welche Produktanforderungen bestehen? → Gibt es Strukturen für die interne Weiterverwendung? Wählen Sie einen oder mehrere passende Ansätze → Möglichkeiten zur Weiterverwendung und Reparatur verbessern → Nachhaltige, flexibel einsetzbare Produkte beschaffen (Modularität) Führen Sie behutsam neue Standards ein → Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden einbeziehen → Vor Weiterverwendung Gegenstände aufbereiten → Ausnahmen für besondere Anwendungsfälle ermöglichen Elektrische Geräte / Haushaltsgroßgeräte Vorgehen zur Einführung einer nachhaltigen Beschaffungspraxis In Bezug auf Elektrogeräte gibt es nicht die idealen Güte- zeichen, die alle entsprechenden Kriterien abdecken. Hinsichtlich ökologischer Kriterien sollte auf die Energie- effizienz geachtet werden. Des Weiteren weist das Güte- zeichen „Energie Star“ einen angemessenen Energiever- brauch der Produkte nach. Empfehlenswert ist auch das EPEAT-Umweltzeichen das Produkte zertifiziert, bei denen die Umweltauswirkungen entlang des ganzen Lebenszyklus reduziert sind. Dieses Gütezeichen beinhaltet allerdings nur folgende Produktgruppen: Computer, Bildschirme, Drucker, Mobiltelefone, Netzwerkzubehör, Photovoltaik, Server und Fernseher.

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7.4 Elektrische Geräte / Haushaltsgroßgeräte o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö Ressourcen- verbrauch, Emissionen und Abfälle Zuschlagskriterium Klima- und ressourcen- schonend in Herstellung und Betrieb (u. a. geringer Energieverbrauch) o k i s i R s e h c s i g o / s e l a i z o S l o k Ö Lebensraum- verluste, Umwelt- verschmutzung und Landrechts- konﬂikte Zuschlagskriterium Langlebige, reparierbare und recycelbare Produkte p f o h l enes Sie g e l m E ? Schon gewusst? 38 Auch die jährlich erstellte Übersicht „Besonders Sparsame Haus- haltsgeräte“ die auf der Klimaschutzwebseite der Stadt Buchloe zu finden ist, enthält entsprechende Informationen zur Energieef- fizienz von Geräten, auch von den Elektrogerä ten die nicht durch Gütesiegel wie EPEAT abgedeckt sind. Energy Star p f o h l enes Sie g e l m E EPEAT, Silber oder Gold o k i s i R s e h c s i g o / s e l a i z o S l o k Ö o k i s i R s e l a i z o S Gesundheits- gefährdung durch besorgnis- erregende Stoffe Zuschlagskriterium Frei von ökologisch und gesundheitlich bedenk- lichen Stoffen Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten bei der Produk- tion und Roh- stoffgewinnung ! Mindestkriterium für Laptops und Monitore, sonst Zuschlagskriterium Vermeidung von Konflikt- mineralien, Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen Verpflichtendes Mindestkriterium p f o h l enes Sie g e l m E SA 8000 Weitere Hinweise auf der nächsten Seite

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7.4 Elektrische Geräte / Haushaltsgroßgeräte Hinweise für die Beschaffung sowie Ausführungsbedingungen • Neben dem Kauf werden auch Miet- und Leasingmodelle geprüft. • Einsparung/ Vermeidung von Verpackungsmüll bei Lieferung z. B. durch Zusammenlegung einzelner Bestellungen in einer Lieferung und Rücknahme von Verpackungsmaterial • Tariftreue und Mindestlohn bei Lieferung, Service, Wartung und Aufbau einfordern 39 Empfehlungen & Hilfestellung • Eine möglichst hohe Energieeffi- zienzklasse sollte als Zuschlagskrite- rium positiv in die Angebotswertung fließen. Bei Direktaufträgen sind Geräte mit hohen Energieeffizienz- klassen zu bevorzugen Insbesondere bei IT- und Elektro- geräten lohnt sich der Einbezug einer Lebenszykluskostenberechnung. • • Umweltverschmutzung und Gesund- heitsgefährdung bei der Entsorgung: Vorzug für Weiterverwendung und Aufarbeitung; Entsorgungsunterneh- men zum Recycling innerhalb der EU verpflichten • Ein Umweltmanagement im Herstel- lungsbetrieb (EMAS, ISO 14001) ist positiv zu bewerten Siehe weitere Energielabel unter www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/nachhaltigkeit/ energielabels-eine-uebersicht-5751

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7.5 Hygieneprodukte 40 Verschaffen Sie sich einen Überblick → Welche Produktanforderungen bestehen? Wählen Sie einen oder mehrere passende Ansätze → Möglichkeiten zur Abfallvermeidung verbessern → Nachhaltige Produkte beschaffen Hygieneprodukte Vorgehen zur Einführung einer nachhaltigen Beschaffungspraxis Führen Sie behutsam neue Standards ein → Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden einbeziehen → Ausnahmen für besondere Anwendungsfälle ermöglichen

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7.5 Hygieneprodukte o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö o k i s i R s e l a i z o S Illegale Abholzung, Lebensraum- zerstörung Zuschlagskriterium Recyclingmaterial Einsatz besorgnis- erregender Stoffe Zuschlagskriterium Frei von ökologisch und gesundheitlich bedenk- lichen Stoffen sowie biologisch abbaubar Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten Zuschlagskriterium Einhaltung der ILO- Kernarbeitsnormen und weiterer ILO-Normen p f o h l enes Sie g e l m E Blauer Engel, DE-UZ 5 DE-UZ 208 p f o h l enes Sie g e l m E SA 8000 41 Empfehlungen & Hilfestellung • Einsatz von bereits genutztem Recycling-Material als Mindestkrite- rium, wo möglich. Den besten Nach- weis hierfür bietet der Blaue Engel • Hygienepapiere aus recyceltem Material bevorzugen • Auf umweltverträgliche Verpackung und Versand achten Gleichwertige Alternativen Österreichisches Umweltzeichen Gleichwertige Alternativen Österreichisches Umweltzeichen Hinweise für die Beschaffung sowie Ausführungsbedingungen • Einsparung/ Vermeidung von Verpackungsmüll bei Lieferung z. B. durch Zusammenlegung einzelner Bestellungen in einer Lieferung und Rücknahme von Verpackungsmaterial

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7.6 Reinigungsmittel 42 Verschaffen Sie sich einen Überblick → Welche Produkte werden eingesetzt und welche Produktanforderungen bestehen? → ist der Einsatz von Mehrwegprodukten möglich? Wählen Sie einen oder mehrere passende Ansätze → Umstellung auf umweltfreundliche Reinigungsverfahren → Umstellung der Reinigungsmittel auf nachhaltige Alternativen Reinigungsmittel Vorgehen zur Einführung einer nachhaltigen Beschaffungspraxis Führen Sie behutsam neue Standards ein → Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden einbeziehen → Ausnahmen für besondere Anwendungsfälle ermöglichen

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7.6 Reinigungsmittel Verpflichtendes Mindestkriterium 43 o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö Ressourcen- verbrauch, Umwelt- verschmutzung (Emissionen und Abfälle) ! Mindestkriterium für Unterhaltsreiniger, sonst Zuschlags- kriterium Geringe Umweltbelastung bei Herstellung und Nutzung, biologisch abbaubar o k i s i R s e h c s i g o / s e l a i z o S l o k Ö o k i s i / s e l a i z o S R s e h c s i g o l o k Ö Belastung von Ökosystemen, Lebensraum- verluste und Landrechts- konﬂikte Zuschlagskriterium Weitgehend verantwortungs- voll gewonnene nach- wachsende Rohstoffe Gesundheits- gefährdung durch besorgnis- erregende Stoffe Mindestkriterium für Unterhaltsreiniger, sonst Zuschlags- kriterium Frei von ökologisch und gesundheitlich bedenk- lichen Stoffen Gleichwertige Alternativen p f o h l enes Sie g e l m E Österreichisches Umweltzeichen EU Ecolabel Ecocert Blauer Engel DE-UZ 194 Gleichwertige Alternativen Österreichisches Umweltzeichen EU Ecolabel Ecocert p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternativen Blauer Engel DE-UZ 194 Österreichisches Umweltzeichen EU Ecolabel Ecocert ! Verpflichtendes Mindestkriterium Weitere Hinweise auf der nächsten Seite

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7.6 Reinigungsmittel Hinweise für die Beschaffung sowie Ausführungsbedingungen • Einsparung/ Vermeidung von Verpackungsmüll bei Lieferung z. B. durch Zusammenlegung einzelner Bestellungen in einer Lieferung und Rücknahme von Verpackungsmaterial • Es ist zu prüfen, ob die Reiniger in Mehrweg-Verpackungen erhältlich sind. Wenn ja, dann müssen diese beschafft werden • Spezialreiniger dürfen nur im unbedingt erforderlichen Umfang beschafft und verwendet werden Reinigungsdienstleistungen: • Nachweis Tariftreue und Mindestlohn • • Nachweis der korrekten Abfalltrennung und Entsorgung Nachweis obiger Anforderungen an eingesetzte Reinigungsmittel 44 Empfehlungen & Hilfestellung • Einsatz von Recyclingmaterial in der Verpackung kann zusätzliches Zuschlagskriterium sein • Tierversuche vermeiden, durch öko- logische Inhaltsstoffe, Herstellung in der EU und geringen Chemikalien- einsatz • Ein Umweltmanagement im Herstel- lungsbetrieb (EMAS, ISO 14001) ist positiv zu bewerten Siehe 10.2 Praxisbeispiele nach Produktgruppen REINIGUNGSMITTEL – Bsp: Greifswald – Reinigungsmittel

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7.7 Lebensmittel 45 Verschaffen Sie sich einen Überblick → Welche Produktanforderungen bestehen? → Welche Anbietenden sind in der Region vorhanden? (Achtung: Regionalität der Anbieter darf nicht als Vergabekriterium berücksichtigt werden. Dennoch können regionale Anbietende auf etwaige Vergaben aufmerksam gemacht werden.) Wählen Sie einen oder mehrere passende Ansätze → Möglichkeiten zur Abfallvermeidung verbessern → Nachhaltige Produkte beschaffen Lebensmittel Vorgehen zur Einführung einer nachhaltigen Beschaffungspraxis Führen Sie behutsam neue Standards ein → Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden einbeziehen → Ausnahmen für besondere Anwendungsfälle ermöglichen

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7.7 Lebensmittel 7.7 Lebensmittel o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö Rückgang der Biodiversität, Umweltschäden Zuschlagskriterium Ökologische Produktion o k i s i R s e h c s i g o / s e l a i z o S l o k Ö o k i s i R s e l a i z o S Tierleid, Gesund- heitsgefährdung für Mensch und Tier (u. a. Anti- biotikaresisten- zen) Zuschlagskriterium Hohes Tierwohl-Niveau bzw. artgerechte und nachhaltige Haltungsform Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten, kein existenz- sicherndes Einkommen Mindestkriterium Einhaltung von Sozial- standards und Förderung existenzsichernder Löhne entlang der Lieferkette 46 Gleichwertige Alternativen p f o h l enes Sie g e l m E Fairtrade FairBio (regional) Naturland Fair Blauer Engel DE-UZ 194 Gleichwertige Alternativen EU-Biosiegel (auch Fisch) FairBio (regional) Staatliche Tierhaltungs- kennzeichnung Stufe „Bio“ Naturland Fisch (Wildfang und Aquakultur) p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternativen WFTO Fair Trade Standard Fairtrade FairBio (regional) Naturland Fair fair for life, SPP (Símbolo de Pequeños Productores) nur als alternativer Nachweis: GEPA, Rapunzel Hand in Hand ! Verpflichtendes Mindestkriterium Weitere Hinweise auf der nächsten Seite

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7.7 Lebensmittel Hinweise für die Beschaffung sowie Ausführungsbedingungen • kurze Transportwege Catering/ Kantinenbetrieb • Verzicht intern, aber auch bei eigenen Veranstaltungen, auf den Einsatz von Einweggeschirr • Tariftreue und Mindestlohn einfordern • Quoten für saisonale, faire und Bio-Produkte sowie vegetarische/vegane Angebote verlangen • Vorgaben für die Verwendung von Mehrwegverpackungen • Verpflichtung zur Kennzeichnung von Gerichten: Allergene, tierische Bestandteile, usw. • Angaben zur nachhaltigen Entsorgung von Speise- und Cateringresten Kantinen zusätzlich • Konzept zur Reduktion von Speiseabfällen • Kostenloses Leitungswasser • Verpflichtende Einhaltung der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die Gemeinschafts- verpflegung über alle Menü-Linien • Rein vegetarische Menü-Linie und vegane Angebote • Angaben zur nachhaltigen Entsorgung von Speiseresten 47 Empfehlungen & Hilfestellung • Produkte bevorzugen, die haupt- sächlich aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt werden (z. B. Fruchtsäfte, Erfrischungsgetränke, Süßigkeiten, ohne tierische Gelatine als Hilfsmittel) • Meeresfisch in geringen Mengen, besonders gefährdete Arten und Fanggebiete ausschließen. Meeres- tiere aus Aquakultur möglichst aus geschlossenen, landbasierten Systemen bestenfalls aus Europa • Umweltmanagement (EMAS oder ISO 14001) im Herstellungsbetrieb • Umweltfreundliche Verpackung und Versand sind positiv zu bewerten Siehe 10.2 Praxisbeispiele nach Produktgruppen LEBENSMITTEL – Bsp: Berlin: Schulmittagessen

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7.8 Textilien und Arbeitskleidung 48 Verschaffen Sie sich einen Überblick → Welche Produkte werden eingesetzt, welche Produktanforderungen bestehen? → Welche Produkte können besonders einfach nachhaltig beschafft werden? → Welche Anbietenden stehen zur Verfügung? Wählen Sie einen oder mehrere passende Ansätze → Schrittweise Umstellung und Anhebung der Kriterien für nachhaltige Textilien → Erhöhung der Nutzungsdauer z. B. durch höhere Qualitätsanforderungen, Reparatur und Waschverfahren Führen Sie behutsam neue Standards ein → Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden einbeziehen → Ausnahmen für besondere Anwendungsfälle ermöglichen Textilien und Arbeitskleidung Vorgehen zur Einführung einer nachhaltigen Beschaffungspraxis

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7.8 Textilien und Arbeitskleidung o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö Ressourcen- verbrauch, Umwelt- verschmutzung (Emissionen und Abfälle) Zuschlagskriterium Geringe Umwelt- belastung bei Herstellung und Nutzung Belastung von Ökosystemen und Lebensraum- verluste Zuschlagskriterium Nachhaltige und langlebige Materialien Gesundheits- gefährdung durch besorgnis- erregende Stoffe Zuschlagskriterium Frei von ökologisch und gesundheitlich bedenk- lichen Stoffen o k i s i R s e h c s i g o / s e l a i z o S l o k Ö o k i s i R s e h c s i g o / s e l a i z o S l o k Ö o k i s i R s e l a i z o S 49 p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternativen GOTS - Global Organic Textile Standard IVN Naturtextil Fairtrade Textile Production OEKO-TEX Made in Green p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternativen GOTS - Global Organic Textile Standard IVN Naturtextil Blauer Engel DE-UZ 154 (Textilien) OEKO-TEX Made in Green p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternativen GOTS - Global Organic Textile Standard IVN Naturtextil Der Grüne Knopf OEKO-TEX Made in Green Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten Mindestkriterium Einhaltung von Sozial- standards und Förderung existenzsichernder Löhne entlang der Lieferkette p f o h l ene Sie g e l E m Fair Wear-Mitgliedschaft Status Leader oder Good Konfektion + Fair Trade Cotton (Fasern) Gleichwertige Alternativen Fairtrade Textile Production ! Siegel mit geringerer Anforderung möglichst als Mindestkriterium empfohlene Siegel zusätzlich als Zuschlagskriterium Weitere Hinweise auf der nächsten Seite

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7.8 Textilien und Arbeitskleidung Hinweise für die Beschaffung sowie Ausführungsbedingungen • Für einzelne Produktgruppen stehen ggf. keine Lieferanten zur Verfügung, die nachhaltige Mindestkriterien erfüllen. Insbesondere bei Rahmenverträgen werden in diesem Fall die Lieferanten vertraglich verpflichtet, während der Vertrags- laufzeit Verbesserungen in die Wege zu leiten und nachzuweisen. Dazu können die Formulierungen der Vorlage im Anhang genutzt werden (Ausführungsbedingungen ILO-Kernarbeitsnormen) • Einsparung/ Vermeidung von Verpackungsmüll bei Lieferung z. B. durch Zusammenlegung einzelner Bestellungen in einer Lieferung und Rücknahme von Verpackungsmaterial Abweichende Mindest- bzw. Zuschlagskriterien für Funktionstextilien (Outdoorkleidung) • Bei Funktionstextilien gilt das bluesign PRODUCT-Label als bevorzugter Nachweis für die Kriterien „Geringe Umweltbelastung bei Herstellung und Nutzung“ und „Frei von ökologisch und gesundheitlich bedenklichen Stoffen“ (z. B. fluorierte Substanzen). Alle oben aufgeführten Nachweise können als gleichwertig angesehen werden Abweichende Mindest- bzw. Zuschlagskriterien für Funktionstextilien (Outdoorkleidung) • Bei Produkten aus Wolle und Leder kann die Einhaltung von Tierschutzstandards zusätzlich positiv bewertet werden. Hierfür können Label, die eine biologische Tierhaltung belegen (IVN Naturtextil) sowie GOTS – Global Organic Textile Standard oder das Tierwohllabel Responsible Wool Standard herangezogen werden 50 Empfehlungen & Hilfestellung • Recyclingmaterial als weiteres Zuschlagskriterium definieren Als geeignete Nachweise können folgende Siegel genutzt werden: GRS – Global Recycled Standard (mindestens 50 % Recyclingfasern), EU-Umweltzeichen (mindestens 20 %), RCS Recycled 100 (100 %), RCS Recycled Blended (mindestens 5 %) • Für Teppiche können zusätzlich die Siegel GoodWeave und Oeko-Tex als Nachweis für die Einhaltung sozialer Mindeststandards genutzt werden • Ein Umweltmanagement im Herstel- lungsbetrieb (EMAS, ISO 14001) ist positiv zu bewerten Siehe 10.2 Praxisbeispiele nach Produktgruppen TEXTILIEN UND ARBEITSKLEIDUNG – Bsp: Cochem-Zell (Landkreis): Arbeitskleidung

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7.9 Schuhe, Lederprodukte und Bälle 51 Verschaffen Sie sich einen Überblick → Welche Produkte werden eingesetzt, welche Produktanforderungen bestehen? → Welche Produkte können besonders einfach nachhaltig beschafft werden? → Welche Anbietenden stehen zur Verfügung, gibt es weitere regionale Händler? Wählen Sie einen oder mehrere passende Ansätze → Schrittweise Umstellung und Anhebung der Kriterien → Erhöhung der Nutzungsdauer z. B. durch höhere Qualitätsanforderungen, Reparatur und Ersatzteilverfügbarkeit (z. B. einzelne Handschuhe) Führen Sie behutsam neue Standards ein → Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden einbeziehen → Ausnahmen für besondere Anwendungsfälle ermöglichen Schuhe, Leder- produkte und Bälle Vorgehen zur Einführung einer nachhaltigen Beschaffungspraxis

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7.9 Schuhe, Lederprodukte und Bälle o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö Ressourcen- verbrauch, Umwelt- verschmutzung (Emissionen und Abfälle) Zuschlagskriterium Geringe Umwelt- belastung bei Herstellung und Nutzung 52 p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternativen IVN Naturleder Blauer Engel EU Ecolabel (Schuhe) OEKO-TEX Made in Green o k i s i R s e h c s i g o / s e l a i z o S l o k Ö o k i s i R s e h c s i g o / s e l a i z o S l o k Ö o k i s i R s e l a i z o S Belastung von Ökosystemen und Lebensraum- verluste Zuschlagskriterium Nachhaltige und langlebige Materialien p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternativen Gesundheits- gefährdung durch besorgnis- erregende Stoffe Zuschlagskriterium Frei von ökologisch und gesundheitlich bedenk- lichen Stoffen Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten Mindest-/ Zuschlagskriterium Einhaltung von Sozial- standards und Förderung existenzsichernder Löhne entlang der Lieferkette IVN Naturleder Blauer Engel DE-UZ 148 (Leder), DE-UZ 155 (Schuhe) EU Ecolabel (Schuhe) OEKO-TEX Made in Green p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternativen IVN Naturleder Blauer Engel DE-UZ 148 (Leder), DE-UZ 155 (Schuhe) EU Ecolabel (Schuhe) OEKO-TEX Made in Green p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternativen IVN Naturleder SA 8000 FairTrade Siegel (Bälle) Fair Wear-Mitgliedschaft (Konfektion) ! Je nach Verfügbarkeit als Mindest- kriterium oder Zuschlagskriterium Weitere Hinweise auf der nächsten Seite

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7.9 Schuhe, Lederprodukte und Bälle Hinweise für die Beschaffung sowie Ausführungsbedingungen • Für einzelne Produktgruppen stehen ggf. keine Lieferanten zur Verfügung, die nachhaltige Mindestkriterien erfüllen. Insbesondere bei Rahmenverträgen werden in diesem Fall die Lieferanten vertraglich verpflichtet, während der Vertrags- laufzeit Verbesserungen in die Wege zu leiten und nachzuweisen. Dazu können die Formulierungen der Vorlage im Anhang genutzt werden (Ausführungsbedingungen ILO-Kernarbeitsnormen) • Einsparung/ Vermeidung von Verpackungsmüll bei Lieferung z. B. durch Zusammenlegung einzelner Bestellungen in einer Lieferung und Rücknahme von Verpackungsmaterial 53 Empfehlungen & Hilfestellung • Für Tierwohl gibt es bei Leder derzeit keine Label. Setzen Sie daher bei der Herkunft des Leders an, um höhere Tierschutzstandards zu gewähr- leisten (z. B. Leder aus Europa als Zuschlagskriterium) oder nutzen Sie vegane Alternativen • Verzichten Sie auf Spezial- Leder, das von Wildtieren stammen kann (u. a. Reptilien). Die Siegel IVN, Blauer Engel und EU-Ecolabel decken den Artenschutz ab • Achten Sie bei Schuhen auf mög- lichst biologisch abbaubare Materia- lien, insbesondere bei der Sohle (z. B. Naturkautschuk) • Ein Umweltmanagement im Herstel- lungsbetrieb (EMAS, ISO 14001) ist positiv zu bewerten Siehe 10.2 Praxisbeispiele nach Produktgruppen SCHUHE, LEDERPRODUKTE UND BÄLLE – Bsp: Köln: Sicherheits- und Dienstschuhe

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7.10 Baumaterial – Natursteine und Holzprodukte 54 Verschaffen Sie sich einen Überblick → Welche Produkte werden eingesetzt, welche Produktanforderungen bestehen? → Welche Produkte können besonders einfach nachhaltig beschafft werden? → Welche Anbietenden stehen zur Verfügung? → soweit vorhanden, Gebäudeleitlinie der Stadt zum nachhaltigen Bauen beachten Wählen Sie einen oder mehrere passende Ansätze → Schrittweise Umstellung und Anhebung der Kriterien für Material und Gebäude → Erhöhung der Nutzungsdauer und Erleichterung der Instandhaltung, z. B. durch höhere Qualitätsanforderungen, Reparatur und Ersatzteilverfüg- barkeit, Building Information Modelling (BIM), lösbare Verbindungen, cradle2cradle oder DFD (Design for Disassembly-Ansatz) etc. Führen Sie behutsam neue Standards ein → Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden einbeziehen → Ausnahmen für besondere Anwendungsfälle ermöglichen → Pilotprojekte durchführen Baumaterial – Natursteine und Holzprodukte Vorgehen zur Einführung einer nachhaltigen Beschaffungspraxis

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55 Empfehlungen & Hilfestellung • Natursteine möglichst aus regiona- len, umweltfreundlich betriebenen Steinbrüchen beschaffen oder gebrauchte Steine wiederverwenden • Gebäude sollten möglichst DGNB - zertifiziert gebaut werden (deckt obige Kriterien weitgehend ab) 7.10 Baumaterial – Natursteine o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö o k i s i R s e l a i z o S Umwelt- verschmutzung und Lebensraum- verlust Zuschlagskriterium Umweltfreundliche und ressourcenschonende Herstellung (u. a. Schutz wertvoller Flächen, Abfall- reduktion, geringer Energie- verbrauch) p f o h l enes Sie g e l m E Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten Mindestkriterium Einhaltung der ILO- Kernarbeitsnormen und weiterer ILO-Normen XertifiX PLUS Gleichwertige Alternative ! Verpflichtendes Mindestkriterium WiN=WiN Fair Stone Hinweise für die Beschaffung sowie Ausführungsbedingungen • Insbesondere bei Natursteinen spielt die Einhaltung von Arbeits- und Menschenrechten eine wichtige Rolle. Diese stam- men nicht selten aus Ländern des Globalen Südens, in denen beim Abbau Menschenrechte verletzt werden und Kinder- arbeit beteiligt ist. Natursteine sollen daher möglichst aus regionalen und umweltfreundlich betriebenen Steinbrüchen beschafft werden, wenn keine gebrauchten Steine wiederverwendet werden können. Darüber hinaus existieren mittler- weile einige Gütezeichen, die garantieren, dass keine Kinderhand an der Produktion beteiligt war, dass die Arbeiterinnen und Arbeitern faire Löhne bekommen und die Arbeitsbedingungen sicher sind, auch wenn die Steine in Ländern aus Asien, Afrika oder Lateinamerika abgebaut wurden (bspw. Xertifix, Win=Win Fairstone oder IGEP). Zudem wird bei den meisten Gütezeichen auf Umweltaspekte geachtet. Die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen muss bei neuen Steinen aus Asien, Afrika oder Lateinamerika als Mindestkriterium gefordert werden

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7.10 Baumaterial – Holzprodukte für den Bau und den Außenbereich 56 o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö Ressourcen- verbrauch, Umwelt- verschmutzung (Emissionen und Abfälle) Zuschlagskriterium Umweltfreundliche Herstel- lung, ressourcenschonend p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternativen natureplus Österreichisches Umweltzeichen Blauer Engel DE-UZ 176, DE-UZ 76 o k i s i R s e h c s i g o / s e l a i z o S l o k Ö o k i s i R s e h c s i g o / s e l a i z o S l o k Ö o k i s i R s e l a i z o S Lebensraum- verluste und Landrechts- konﬂikte Zuschlagskriterium Holzprodukte aus nach- haltiger Forstwirtschaft Gesundheits- gefährdung durch besorgnis- erregende Stoffe Zuschlagskriterium Frei von ökologisch und gesundheitlich bedenk- lichen Stoffen p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternative Holz von Hier PEFC regional p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternativen natureplus Österreichisches Umweltzeichen Blauer Engel DE-UZ 176, DE-UZ 76 Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten Mindest-/ Zuschlagskriterium Einhaltung der ILO- Kernarbeitsnormen und weiterer ILO-Normen p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternative Holz von Hier Social Accountability International Weitere Hinweise auf der nächsten Seite

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7.10 Baumaterial – Holzprodukte für den Bau und den Außenbereich 57 Hinweise für die Beschaffung sowie Ausführungsbedingungen Holzprodukte • Bei der Beschaffung von Artikeln mit Holzanteil ist darauf zu achten, dass diese aus nachhaltiger Forstwirtschaft stam- men. Bei Holzprodukten für den Außenbereich sind Tropenhölzer auszuschließen und möglichst regional oder andernfalls nachhaltig gewonnenes Holz zu nutzen. Die Verarbeitung und Behandlung erfolgt ressourcenschonend und schadstoff- arm. Die Nachhaltigkeit der Holzprodukte kann mit folgenden Gütezeichen nachgewiesen werden: FSC, PEFC, Blauer Engel oder Holz von hier. Das Gütezeichen Holz von hier kann nicht in den Vergabeunterlagen gefordert werden, aber dennoch als Nachweis für die Nachhaltigkeit des Holzes dienen Empfehlungen & Hilfestellung • kurze Transportwege • Umweltmanagement im Herstel- lungsbetrieb (EMAS, ISO 14001) • Gebäude sollten möglichst DGNB - zertifiziert gebaut werden (deckt obige Kriterien weitgehend ab) Bauen • Gebäude sollten möglichst DGNB -zertifiziert gebaut werden (deckt obige Kriterien weitgehend ab) • Für weitere Informationen zum nachhaltigen Bauen können zunächst die Tool-Box und insbesondere der Leitfaden der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) verwendet werden: www.dgnb.de/de/nachhaltiges-bauen/ klimaschutz/toolbox. Ferner ist soweit vorhanden, die verwaltungsinterne „Gebäudeleitlinie für kommunale Liegen- schaften“ zu berücksichtigen Siehe 10.2 Praxisbeispiele nach Produktgruppen HOLZPRODUKTE FÜR DEN BAU UND DEN AUSSENBEREICH – Bsp: Berlin Neukölln

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7.11 Pﬂanzmaterial und Grünpﬂege 58 Verschaffen Sie sich einen Überblick → Welche Produktanforderungen bestehen? → Woher kommen die Produkte? Wählen Sie einen oder mehrere passende Ansätze → Möglichkeiten zur Abfallvermeidung verbessern → Nachhaltige Produkte beschaffen Führen Sie behutsam neue Standards ein → Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden einbeziehen → Ausnahmen für besondere Anwendungsfälle ermöglichen Pﬂanzmaterial und Grünpﬂege Vorgehen zur Einführung einer nachhaltigen Beschaffungspraxis

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7.11 Pﬂanzmaterial und Grünpﬂege 59 o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö o k i s i R s e l a i z o S Freisetzung von Treibhausgasen Zuschlagskriterium Torffrei und klimaschonend hergestellt Lebensraum- verluste/ Rückgang der Biodiversität Zuschlagskriterium Verzicht auf Pestizide, Insektizide und weitgehend auf mineralische Dünger p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternative Österreichisches Umweltzeichen (UZ 32) EU Ecolabel für Kultur- substrate, Boden- verbesserer und Mulch p f o h l ene Sie g e l E m Anbauverbände: Bioland, Naturland, Demeter, Biopark, Gäa Umwelt- verschmutzung (Mikroplastik, Chemikalien) Zuschlagskriterium Frei von ökologisch und gesundheitlich bedenk- lichen Stoffen, kompostierbar Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten, kein existenz- sicherndes Einkommen Mindestkriterium für Schnittblumen aus Afrika, Lateinamerika oder Asien Einhaltung der ILO- Kernarbeitsnormen und weiterer ILO-Normen p f o h l enes Sie g e l m E Blauer Engel DE-UZ 17 p f o h l enes Sie g e l m E Produkte von Mitgliedern der World Fair Trade Organization ! Verpflichtendes Mindestkriterium Gleichwertige Alternativen Fairtrade Siegel (insb.bei Schnittblumen) fair for life GEPA (FairTrade Company) Globo Fair Trade Partner Weitere Hinweise auf der nächsten Seite

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7.11 Pﬂanzmaterial und Grünpﬂege Hinweise für die Beschaffung sowie Ausführungsbedingungen Pﬂanzmaterial • Bei Pflanzungen sollen zu 75% naturnahe, insektenfreundliche und wasserextensive Pflanzenarten und nur ein unterge- ordneter Anteil reiner Ziersträucher, -stauden, -rosen verwendet werden • Regionale Beschaffung von Pflanzenmaterial aus ökologisch-nachhaltiger Produktion • kurze Transportwege • autochthones Saatgut zu achten gemäß Ursprungsgebiet 16 – Unterbayerische Hügel- und Plattenregion • bei Gehölzpflanzungen autochthones Pflanzmaterial und Saatgut gemäß Vorkommensgebiet 6.1 – Alpenvorland • die Verwendung plastikfreier Topfware • Bevorzugung torffrei gezogener Pflanzen • Einsparung/ Vermeidung von Verpackungsmüll Auftragsausführung • Reduzierte Geräuschemissionen • Einsatz von Akkugeräten anstelle von fossilen Brennstoffen bei Geräten • Zusicherung von Anbietenden, Energie- und lärmarme Geräte zu benutzen • Emissionsarmer Transport • Sicherstellung von Tariftreue und Mindestlohn bei Personal und Subunternehmen • Kurze Transport- und Anreisewege über zeitnahe Erfüllung der Aufträge (30 Minuten) • Biodiversitätsfreundliche Pflege (Rückzugsräume erhalten, z. B. Wiesen abschnittsweise mähen) 60 Empfehlungen & Hilfestellung • Einsatz von plastikfreiem ggf. Recyclingmaterial (z. B. über Blauer Engel DE-UZ 30a oder Global Recycled Standard) • Beauftragen Sie eine biodiversitäts- freundliche Pflege (Rückzugsräume erhalten, z. B. Wiesen abschnitts- weise mähen) • Verwendung von regionalen, klima- angepassten Pflanzen und Saatgut gebietseigener Herkunft (§40BNatschG)

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7.12 Spielwaren 61 Verschaffen Sie sich einen Überblick → Welche Produktanforderungen bestehen? → Wo gibt es Alternativen? → Was kann z. B. in lokalen Werkstätten selbst hergestellt werden? Wählen Sie einen oder mehrere passende Ansätze → Alternativen zu neu beschafftem Spielzeug erörtern: Upcyclingaktionen, Spielzeugtausch zwischen Einrichtungen, spielzeugfreie Zeiten → Nachhaltige Produkte beschaffen Spielwaren Vorgehen zur Einführung einer nachhaltigen Beschaffungspraxis Führen Sie behutsam neue Standards ein → Bedürfnisse und Wünsche der Mitarbeitenden einbeziehen → Ausnahmen für besondere Anwendungsfälle ermöglichen

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7.12 Spielwaren o k i s i R s e h c s i g o l o k Ö Ressourcen- verbrauch, Umwelt- verschmutzung (Emissionen und Abfälle) Zuschlagskriterium Umweltfreundliche Herstel- lung, ressourcenschonend (reparierbar, langlebig und recyclingfähig) o k i s i R s e h c s i g o / s e l a i z o S l o k Ö o k i s i R s e h c s i g o / s e l a i z o S l o k Ö o k i s i R s e l a i z o S Lebensraum- verluste und Landrechts- konﬂikte Zuschlagskriterium Weitgehend biobasierte Rohstoffe aus nachhaltigen Quellen Gesundheits- gefährdung durch besorgnis- erregende Stoffe Zuschlagskriterium Frei von ökologisch und gesundheitlich bedenk- lichen Stoffen Verletzung von Menschen- und Arbeitsrechten bei der Produktion Mindestkriterium für Spielwaren aus Asien, Lateinamerika oder Afrika Einhaltung der ILO- Kernarbeitsnormen und weiterer ILO-Normen 62 Empfehlungen & Hilfestellung • Spielzeug und Spielgeräte in Sozialbetrieben der Region fertigen lassen (aus nachwachsenden Roh- stoffen) • Nachweis der Langlebigkeit über einen erweiterten Garantiezeitraum und Vorhalten von Ersatzteilen • Einsatz von Recyclingmaterial (z. B. über Global Recycled Standard) • Umweltmanagement im Herstel- lungsbetrieb (EMAS, ISO 14001), z. B. Kriterium bei Fair Toys • umweltfreundliche Verpackung und Versand sind positiv zu bewerten p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternative Blauer Engel DE-UZ 207 Österreichisches Umweltzeichen p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternative Holz von Hier PEFC regional p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternative Blauer Engel, DE-UZ 117, DE-UZ 38 Österreichisches Umweltzeichen p f o h l enes Sie g e l m E Gleichwertige Alternative Fairtrade Fair Toys Siehe 10.2 Praxisbeispiele nach Produktgruppen SPIELWAREN – Bsp: Köln: Spielwaren ! Verpflichtendes Mindestkriterium

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7.13 Fahrzeuge 63 Empfohlene Kriterien • Bei neu zu beschaffenden Fahrzeugen für den kommunalen Fuhrpark sind Verbrauch / CO2-Ausstoß das maßgebliche Kriterium für die Ersatzbeschaffung • ausschließlich Pkws mit einem Elektroantrieb einsetzen • Die Servicenähe geht mit in die Gewichtung ein • Vor der Beschaffung ist eine aktuelle Marktanalyse durchzuführen Reifen • Es sollen Autoreifen beschafft werden, die den Energieverbrauch sowie Geräuschemissionen minimieren. EU-Reifenlabel seit 01.05.2021: - Kraftstoffeffizienzklasse: A – C - Nasshaftungsklasse: A oder B - Rollgeräuschklasse: A oder B • Nachhaltig hergestellte Reifen, z. B. recycelte oder runderneuerte Reifen, sind zu bevorzugen • Vor der Beschaffung ist eine aktuelle Marktanalyse durchzuführen 7.14 Strom und Beleuchtung • Nutzung von zertifiziertem Ökostrom in den städtischen Liegenschaften - Anbieter die in den Erhalt und weiteren Ausbau von regenerativen Anlagen investieren - Vorzulegen ist das TÜV-Zertifikat zur Bereitstellung von Ökostrom (EE01 oder EE02) oder ein vergleichbares Zertifikat • Weitere Details sind auf der Webseite der TÜV Süd AG, München, einsehbar: https://www.tuvsud.com/de-de/branchen/ energie/erneuerbare-energien/energiezertifizierung/oekostromzertifizierung • Effiziente Leuchtmittel (z. B. LED) einsetzen und ineffiziente austauschen • Es wird die höchste verfügbare Effizienzklasse der Energieverbrauchskennzeichnung zugrunde gelegt

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64 8 WEITERE INFORMATIONEN

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8 Weitere Informationen 65 8.1 Beispiele für Rahmenverträge Reinigungsdienstleistung – Mitarbeitende und Reinigungsmittel • Umweltbundesamt: Leitfaden zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung von Reinigungsdienstleistungen und -mitteln • Stadt Aachen: Rahmenvertrag für Reinigungsdienstleistung mit zertifizierten Reinigungsmitteln (2022) • Frankfurt am Main/traffiQ: Reinigungsdienstleistung mit Nach- haltigkeitskriterien (2021) • Stadt Hamburg: Rahmenvertrag über Hygienepapiere, Reini- gungsmittel und Reinigungsutensilien (2018) Büromaterial • Stadt Hamburg: Rahmenvertrag über div. Bürobedarf, Papier- produkte, Toner und Batterien (2019) • Stadt Ludwigsburg: Rahmenvertrag über nachhaltiges Büro- material und Kopierpapier (2022) • Stadt Jena: Nachhaltiges Büromaterial mit Berücksichtigung einer Co2-neutralen Lieferung (2023) Textilien • Stadt Fürth: Beschaffung von Arbeits- und Warnschutzklei- dung (2022) • Stadt Köln: Nachhaltige Dienst- und Schutzkleidung für das Grünflächenamt (2022) 8.2 Unterstützungshilfen (Produktlisten, Leitfäden, Tools, Webseiten) Mein Kompass Portal zum Monitoring und digitalen Verwalten der nachhaltigen Beschaffung, weitere Informationen und Anmeldung unter: www.kompass-nachhaltigkeit.de/meinkompass-start Weiterführende Materialien Öffentliche Beschaffung • Der Weg zur treibhausgasneutralen Verwaltung (UBA) • Diverse Bieterfragebögen und Leitfäden zum Thema nachhaltige Beschaffung (UBA) • Fair beschaffen – So machen es kleine Kommunen FEMNET • Möglichkeiten einer ökologisch und sozial nachhaltigen öffentlichen Beschaffung FEMNET IKT • Soziale Kriterien einfordern und überprüfen: Ansätze für eine faire öffentliche Beschaffung von IKT-Produkten (WEED e.V.) Lebensmittel • Ratgeber sozial verantwortliche Lebensmittelbeschaffung: • Stadt Regensburg: Arbeitskleidung mit sozialen und Umwelt- Welches Gütezeichen steht wofür? (CIR) kriterien (20242) • Stadt Karlsruhe: Persönliche Schutzausrüstung und Arbeits- kleidung mit Eignungskriterien (2020) Ausführliche Praxisbeispiele auch im Anhang unter Abschnitt 10.2 • Praxisleitfaden für Bund, Länder und Kommunen: Sozial ver- antwortliche öffentliche Beschaffung von Lebensmittel (CIR)

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8 Weitere Informationen 66 Textilien • Nachhaltigkeit ist nicht umsonst. Preisgestaltung nachhaltiger Textilien in der Beschaffung durch Großverbraucher FEMNET • Unter der Lupe. Arbeitskleidung und Schuhe mit belastbaren Nachweisen fair beschaffen FEMNET • Leitfaden der Bundesregierung für eine nachhaltige Textil- beschaffung der Bundesverwaltung (BMZ und UBA) Weiterführende Informationen und Hilfestellungen zum Beschaffungswesen Servicestelle Kommunen in der Einen Welt • Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (kurz: SKEW) ist in Deutschland die zentrale Ansprechpartnerin für kommunale Entwicklungspolitik. Sie befähigt Gemeinden, Städte und Land- kreise, sich für globale Nachhaltigkeit und für eine gerechtere Welt im Sinne der Agenda 2030 der Vereinten Nationen ein- zusetzen – vor Ort und im Globalen Süden. Die SKEW fördert entwicklungspolitisches Engagement personell und finanziell. Sie bietet darüber hinaus verschiedene Unterstützungsange- bote zu folgenden Themenfeldern an: Fairer Handel und Faire Beschaffung, Global Nachhaltige Kommune mit der Agenda 2030 und Kommunale Partnerschaften. skew.engagement-global.de/ Kompetenzstelle Nachhaltige Beschaffung • Die Kompetenzstelle für nachhaltige Beschaffung beim Be- schaffungsamt des Bundesministeriums des Innern unter- stützt öffentliche Auftraggeber bei der Berücksichtigung sozia- ler und ökologischer Kriterien in der öffentlichen Beschaffung. Sie informiert und berät die Vergabestellen von Bund, Ländern und Kommunen per E-Mail, Telefon und vor Ort. Daneben ge- hört es zu den Aufgaben der Kompetenzstelle, Beschaffungs- leitfäden und Informationsbroschüren zum Thema nachhaltige Beschaffung zu erstellen. Verschiedene Hilfsmaterialien und gute Praxisbeispiele sind auf der Informationsplattform zu finden. Die Kompetenzstelle organisiert auf Wunsch auch lokale Fortbildungen vor Ort – im Idealfall schließen sich mehrere Kommunen in der Region zusammen. www.nachhaltige-beschaffung.info Informationsplattform Kompass Nachhaltigkeit • Die Informationsplattform „Kompass Nachhaltigkeit“ infor- miert über Möglichkeiten zur Berücksichtigung nachhaltiger sozialer und ökologischer Kriterien in der öffentlichen Auf- tragsvergabe. In Form einer Datenbank bietet sie detaillierte Informationen zu Nachhaltigkeitsstandards und Labels für unterschiedliche Produktgruppen. Der Kommunale Kompass ist ein Service speziell für Beschaffungsverantwortliche in Kommunen. Der Kompass Nachhaltigkeit wird im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit betrieben. www.kompass-nachhaltigkeit.de Einbindung sozialer Kriterien nach der Vergabe- rechtsreform im Unterschwellenbereich • Die 2020 erstellte Stellungnahme von Rechtsanwalt André Siedenberg will Kommunen bei der Berücksichtigung sozialer Kriterien bei Ausschreibungen unterhalb der Schwellenwerte unterstützen. Neben der Zulässigkeit konkreter Nachweis- pflichten werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie sich eine ziel- führende Verankerung sozialer Kriterien realisieren lässt. skew.engagement-global.de/dialog-global/dialog-global-nr-56. html

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8 Weitere Informationen 67 Perspektiven fairer Beschaffung in kommunalen Unternehmen • Neben Kommunen beschaffen auch kommunale Unterneh- men und Eigenbetriebe Produkte und Dienstleistungen in großem Umfang. Doch wo stehen diese kommunalen Unter- nehmen beim Thema Nachhaltige Beschaffung eigentlich und wie kann ihr Potential bei einer fairen und sozial nachhaltigen Beschaffung ausgeschöpft werden? Diesen Fragen geht die Broschüre „Perspektiven fairer Beschaffung in kommunalen Unternehmen“ nach. skew.engagement-global.de/aktuelle-mitteilung/faire-beschaf- fung-in-kommunalen-unternehmen-hintergrund-status-quo- perspektiven.html Sustainable Procurement Resource Centre • Die Informationsplattform für nachhaltige Beschaffung des internationalen Städtenetzwerks ICLEI enthält Ausschrei- bungskriterien, Gutachten, Leitfäden und gute Praxisbeispiele zu zahlreichen Themen rund um die öko-soziale Beschaffung. Informationen sind in verschiedenen Sprachen erhältlich. www.sustainable-procurement.org Fachpromotorin Nachhaltige Beschaffung im Eine Welt Netzwerk Bayern • Eva Bahner: Kontakt: bahner@eineweltnetzwerkbayern.de www.eineweltnetzwerkbayern.de/promotoren/fachpromo- torin-nachhaltige-beschaffung

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68 9 IMPRESSUM

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9 Impressum 69 Erstellt mit freundlicher Unterstützung von: eza! Kempten SKEW - Servicestelle Kommunen in der einen Welt Stadt Dormagen chroma -/0)" ./'/0)" agentur-chroma.de Die Erstellung dieses Leitfadens wurde gefördert durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Erstellt im Oktober 2025

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70 10 ANHANG Hilfsmaterialien und Praxisbeispiele für Ausschreibungen

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10 Anhang 71 10.1 Vorlage Ausführungsbedingungen ILO- Kernarbeitsnormen – Ergänzende Vertrags- bedingungen Firma Gegebenenfalls Ausschreibung (Nummer, Bezeichnung) Gegebenenfalls Los, Position Im Rahmen der Auftragsausführung dürfen nur Produkte verwen- det werden, die unter Beachtung der in den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen (ILO) festgelegten Mindeststandards hergestellt und/oder ver- arbeitet wurden. Die aktuellen Kernarbeitsnormen sind unter ilo. org abrufbar1, Stichtag ist das Datum der Veröffentlichung der Ausschreibung. Die Forderung stellt eine Eignungsvoraussetzung und Ausfüh- rungsbedingung (Mindestkriterium) dar. I. Herkunft – Zutreffendes bitte ankreuzen Für diesen Auftrag werden Produkte verwendet, die in Ländern gewonnen oder hergestellt werden, die in der DAC-Liste der Ent- wicklungsländer und -gebiete2 aufgeführt sind. Ja. Weiter mit II. Nachweis – Zutreffendes bitte ankreuzen. Nein. Weiter mit Vertragliche Nebenpflicht im Falle des Zuschlags. 1 www.ilo.org/berlin/arbeits-und-standards/kernarbeitsnormen/lang--de/index.html 2 DAC (Development Assistance Committee): www.oecd.org/dac/financing-sustainable-develop- ment/development-finance-standards/daclist.html II. Nachweis – Zutreffendes bitte ankreuzen Ich verpflichte mich/wir verpflichten uns, den Auftrag ausschließ- lich mit Produkten auszuführen, die nachweislich unter Beach- tung des Wesensgehalts der ILO-Kernarbeitsnormen gewonnen oder hergestellt worden sind. A) Der Nachweis wird gemäß § 34 (1) VgV durch ein von der Auftraggeberin in den Vergabeunterlagen verlangtes Gütesie- gel erbracht, welches die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnor- men abdeckt. Weiter mit Vertragliche Nebenpflicht im Falle des Zuschlags. Gütesiegel: Aussteller: Gültigkeitsdatum: B) Der Nachweis wird gemäß § 34 (4) VgV durch ein anderes unabhängiges Gütesiegel erbracht, das den in den Vergabe- unterlagen genannten Gütesiegel gleichwertig ist. Die Gleich- wertigkeit ist nach Aufforderung vom Anbietenden zu belegen. Weiter mit Vertragliche Nebenpflicht im Falle des Zuschlags. Gütesiegel: Aussteller: Gültigkeitsdatum:

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10 Anhang 72 C) Der Nachweis wird gemäß § 34 (5) VgV durch andere ge- eignete Belege (z. B. Nachweis über ein Lieferkettenmanage- ment, eine Mitgliedschaft in einer Multi Stakeholder Initiative, eine Erklärung eines bzw. einer unabhängigen Dritten oder vergleichbar) erbracht. Weiter mit Vertragliche Nebenpflicht im Falle des Zuschlags. Art und Beschreibung des Nachweises: D) Ein Nachweis gemäß A, B oder C ist nicht verfügbar. Die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen wird nachfolgend er- klärt. Ich erkläre/wir erklären hiermit, dass der Wesensgehalt der ILO-Kernarbeitsnormen bei Herstellung beziehungsweise Be- arbeitung des Produktes beachtet wurde. Mit Angebotsabgabe liefere ich/liefern wir eine nachvoll- ziehbare Darstellung aktiver und zielführender Maßnah- men, die gewährleisten, dass mein/unser Unternehmen, der Produkthersteller (falls abweichend) sowie dessen direkte Zuliefererunternehmen den Wesensgehalt der ILO-Kernarbeitsnormen beachten (z. B. einen Auditbericht, nicht älter als zwei Jahre; Stichtag: Zuschlagserteilung). - und - Spätestens zwei Wochen nach Auftragserteilung stelle ich/stellen wir den Kontakt (Name, Adresse, Ansprech- partner) des Produktherstellers (falls abweichend) sowie die Kontakte von dessen direkten Zuliefererunternehmen zur Verfügung, deren Standort(e) sich in einem Land be- finden, das in der DAC-Liste der Entwicklungsländer und -gebiete (siehe: www.oecd.org/dac/financing-sustainable- development/development-finance-standards/daclist. html) aufgeführt ist. Vertragliche Nebenpflicht im Falle des Zuschlags Vorstehend abgegebene Erklärung wird als vertragliche Neben- pflicht im Falle des Zuschlags Bestandteil des Vertrages. Ich bin mir/wir sind uns bewusst, dass ein Angebot, das zum geforder- ten Zeitpunkt keine oder eine unvollständige oder grob fahrlässig erstellte falsche Erklärung enthält, meinen/unseren Ausschluss von diesem Vergabeverfahren zur Folge haben kann, beziehungs- weise - nach Vertragsschluss - die Auftraggeberin gegebenenfalls zur Kündigung aus wichtigem Grund ohne Einhaltung einer Frist berechtigt. Wird diese Erklärung mit dem Angebot abgegeben, muss die Erklärung hier nicht unterschrieben bzw. signiert werden. Datum und Signatur in Textform oder Unterschrift. Datum und Signatur in Textform oder Unterschrift

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10 Anhang 73 10.2 Praxisbeispiele nach Produktgruppen PAPIER & PRINTPRODUKTE Bsp: Jena: Nachhaltiges Büromaterial https://www.kompass-nachhaltigkeit.de/kommunaler-kompass/ thueringen Mindestanforderungen für die Eignung: • Neben den im Leistungsverzeichnis genannten Nachweisen zur Nachhaltigkeit hatten die Bieter außerdem eine Zertifi- zierung eines Umweltmanagementsystems nach ISO 14001 vorzulegen. Nachhaltigkeitskriterien in der Leistungsbeschreibung • Schreibgeräte z. B. Bleistifte: recycelter/biobasierter Kunststoff, nachfüllbar, FSC-zertifiziert ˗ ˗ Marker: Blauer Engel oder gleichwertig ˗ Nachfüllbarkeit • Bürogeräte und Zubehör • z. B. Recycling-Kunststoff, Blauer Engel Nachhaltigkeit im Zuschlag/Wertung • Die CO2-neutrale Lieferung wurde in die Wertung mit aufge- nommen (max. 6 Punkte – ausschließliche Anlieferung mit e-Autos), ebenso die Vorlage eines Konzepts zu betrieblichen Maßnahmen im Rahmen der Auftragsabwicklung zum Klima- schutz mit bewertet (max. 6 Punkte – detaillierte Maßnahmen, die eine vollständige klimaneutrale Auftragsabwicklung ermög- lichen und deren Wirksamkeit durch unabhängige Zertifikate von Dritten bestätigt wurde). • Preis – 70 % (max. 10 Punkte) Qualität & Nachhaltigkeit– 30 % (15 Punkte, aus CO2-Neu- tralität, Konzept für eine klimanachhaltige Auftragserfüllung, Referenzen) * BÜROAUSSTATTUNG, MÖBEL UND HOLZPRODUKTE Bsp: Ludwigsburg: Büromöbel und Drehstühle https://www.kompass-nachhaltigkeit.de/kommunaler-kompass/ baden-wuerttemberg/holz/bueromoebel Mindestanforderungen für die Eignung: • Als Eignungskriterium wurde der Nachweis über ein Umwelt- managementsystem gefordert, akzeptiert wurden EMAS, ISO 14001 oder gleichwertig. Neben Zertifikaten wurde auch die ausführliche schriftliche Darstellung betrieblicher Umwelt- maßnahmen akzeptiert Nachhaltigkeitskriterien in der Leistungsbeschreibung • Auch im Leistungsverzeichnis waren einige Mindestanfor- derungen bzgl. der Nachhaltigkeit an die Möbel gestellt, z. B. Holzherkunft, Textilqualität, Materialgesundheit, langlebiges und zirkuläres Design (s. auch Anhang zur Leistungsbeschrei- bung). Als Nachweise wurden akzeptiert: ˗ ˗ FSC, PEFC oder vergleichbar für die Holzherkunft Blauer Engel, Nordic Swan, Level 3, Österr. Umwelt- zeichen, C2C oder vergleichbar für Materialgesundheit und langlebiges und zirkuläres Design. Nachhaltigkeit im Zuschlag/Wertung • Für die Vorlage von Zertifikaten zu ˗ Kreislaufwirtschaft nach dem Cradle-to-Cradle-Ansatz (C2C-Produktzertifizierung Basic, Bronze, Silber, Gold oder Platin),

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10 Anhang 74 ˗ ˗ Klimaneutralität (geprüft von einer geeigneten unab hängigen Stelle) und Bewertung der gesamten Umweltwirklungen (durch Environmental Product Declaration [EPD], Life Cycle Assessment [LCA] oder vergleichbar) • konnten in der Wertung als Zuschlagskriterium Punkte erlangt werden (beide Lose). Dafür war Anlage N2 „Bieterfragebogen Nachhaltigkeit“ auszufüllen. • In die Wertung flossen ein: Preis 40 % ˗ ˗ Qualität 40 % ˗ Nachhaltigkeit 20 % IT UND KOMMUNIKATIONSTECHNIK Bsp: Stuttgart: IT-Hardware www.kompass-nachhaltigkeit.de/kommunaler-kompass/baden- wuerttemberg/computer/personalcomputer#c1121059 Mindestanforderungen für die Eignung: • Es wurden nur Bieter akzeptiert, die über ein Umweltmanage- mentsystem verfügen, nachweisbar durch Zertifikate über EMAS, ISO 14001 oder vergleichbar. Nachhaltigkeitskriterien in der Leistungsbeschreibung • Die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen in der Produktion musste in diesem Fall durch eine einfache Eigenerklärung nachgewiesen werden. [Diese ist noch vereinzelt im Einsatz. Größtenteils wird ein umfangreicheres Formular aus 2021 ersetzt, dass perspektivisch die einfache Erklärung aus 2020 ersetzen soll.]. Die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen kann auch durch das TCO-Gütezeichen nachgewiesen werden. • Für die Energieeffizienz musste durch ein TCO-Zertifikat*, EPE- AT-Zertifikat oder gleichwertig nachgewiesen werden. *Anmerkung • Neben der Energieeffizienz ist TCO auch ein geeigneter Nach- weis über die Einhaltung über soziale Kriterien in der Produk- tion, was als empfehlenswert erachtet wird. Nachhaltigkeit im Zuschlag/Wertung • 100% Preiswertung, Aber: Bestandteil des Wertungspreises war der Energieverbrauch über den Lebenszyklus, berechnet nach der ,,Typical Energy Consumption (TEC)“, die als Energie- kosten in das Preisblatt eingetragen werden mussten. REINIGUNGSMITTEL Bsp: Greifswald – Reinigungsmittel www.kompass-nachhaltigkeit.de/kommunaler-kompass/me- cklenburg-vorpommern/wasch-reinigungsmittel/reinigungsmit- tel#c11511072 Mindestanforderungen für die Eignung: • Der Lieferant hat ein gültiges Zertifikat […] nach DIN EN ISO 14001 – Umweltmanagement – oder gleichwertige Zertifikate vorzuweisen. Nachhaltigkeitskriterien in der Leistungsbeschreibung • „Generell ist es erforderlich, dass alle Produkte der Reinigungs- mittel eine Unbedenklichkeit für Umwelt und Gesundheit, eine spätere Wiederverwendung und die Nachhaltigkeit des Produktionsprozesses sichert. Hierzu ist ein Zertifikat für jedes Produkt einzureichen welches mindestens dem EU Eco-La- bel entspricht. Die Herkunft der verwendeten Reinigungsma- terialien ist zwecks Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit nachzuweisen. Weiterhin ist ein Sicherheitsdatenblatt gemäß EG-Richtlinie 91/155/EWG und eine Inhaltsstoffangabe sowie

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10 Anhang Angaben über die Abbaubarkeit mit der Angebotsabgabe ein- zureichen. […] Nachhaltigkeit im Zuschlag/Wertung • Da die genannten Kriterien Mindestanforderungen waren, galt für den Zuschlag ausschließlich der Preis. Das Ergebnis der Ausschreibung war wirtschaftlicher als erwartet und damit für den ausschreibenden Fachbereich zufriedenstellend. LEBENSMITTEL Bsp: Berlin: Schulmittagessen www.kompass-nachhaltigkeit.de/kommunaler-kompass/berlin/ lebensmittel/schulmahlzeiten#c11031068 Nachhaltigkeitskriterien in der Leistungsbeschreibung • Ökologische Nachhaltigkeit deren Erzeugnisse Laut Leistungsbeschreibung müssen ˗ ˗ Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln sowie ˗ Obst und Obsterzeugnisse sowie Milch und Milch- ˗ ˗ produkte, einschließlich Käse zu 100 % aus Bio-Anbau stammen. Des Weiteren macht die Leistungsbeschreibung Vorgaben zur Müllvermeidung, etwa Ausschluss von einzelverpackten Lebensmitteln oder Einweggeschirr, Vorgaben zu Papierhandtüchern aus Altpapier etc. Soziale Nachhaltigkeit Für die Produkte • Reis (ausgenommen Rundkornreis) • Bananen, Ananas 75 • kakaohaltige Produkte ist zwingend in der Leistungsbeschreibung festgelegt, dass diese aus Fairem Handel stammen müssen. Es wird definiert, was mit „Fairer Handel“ gemeint ist und welche Kriterien im Einzeln zu erfüllen sind. • Als Nachweis wird akzeptiert: Fairtrade (WFTO) (z. B. GEPA – The Fair Trade Company, EL PUENTE GmbH, Weltpartner eG, u.a.) Fair for Life Símbolo de Pequeños Productores – SPP ˗ ˗ Mitgliedschaft in der World Fair Trade Organization ˗ ˗ ˗ Naturland Fair ˗ Gleichwertige Gütezeichen ˗ Einfache Eigenerklärungen sind ausgeschlossen. Ein Nachweis ist vorzulegen, wenn das Produkt aus einem der Länder der DAC-Länderliste stammt. Wird das Herkunftsland nicht in der Liste geführt, muss ein Nachweis über den Ursprung des Produkts erbracht werden. Nachhaltigkeit im Zuschlag/Wertung • Zuschlagskriterien waren: ˗ ˗ ˗ ˗ ˗ ˗ Verwendung von Fleisch und Gemüse aus biologischer Herstellung Selbstverpflichtung zur Fortbildung mit dem Schwer- punkt „vegetarisch Kochen für Kinder“ Zusatzangebot für die Sonderkost Frische Zubereitung von Rohkost- und Blattsalaten und Salatdressings Angebot von Probierportionen Zufriedenheitsabfrage

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10 Anhang 76 Abfrage und Angebot von Wunschessen Speisekarte mit vegetarischen Gerichten ˗ Mitbestimmung beim Speisenplan ˗ ˗ ˗ Werkstätten für behinderte Menschen ˗ Inklusionsbetriebe TEXTILIEN UND ARBEITSKLEIDUNG Bsp: Cochem-Zell (Landkreis): Arbeitskleidung www.kompass-nachhaltigkeit.de/kommunaler-kompass/rhein- land-pfalz/bekleidung-textilien/arbeitsbekleidung#c1167977 Nachhaltigkeitskriterien in der Leistungsbeschreibung • In der Leistungsbeschreibung wurde als Voraussetzung ge- nannt, dass die Einhaltung der acht ILO-Kernarbeitsnormen (Übereinkommen 87, 98, 29, 105, 100, 111, 138, 182) im Pro- duktionsschritt der Konfektionierung bei der angebotenen Be- kleidung nachzuweisen ist. Dieser Nachweis konnte durch ein unabhängiges Gütezeichen, die Mitgliedschaft in einer Multi- Stakeholder-Initiative oder vergleichbar erbracht werden, z. B. • Fairtrade-Textilstandard, Global Organic Textile Standard (GOTS), Naturtextil IVN zertifiziert BEST, OEKO-TEX Made in Green, dem Fabrikzertifikat SA8000 am Produktionsstandort oder ein gleichwertiges Gütezeichen • Hierzu sollten Kopien der Zertifikate für jedes Produkt bzw. eine Kopie der Mitgliedschaftsurkunde vorgelegt werden. Eigenerklärungen oder Code of Conducts wurden ausge- schlossen. gehen, positiv bewertet werden. Auch hier wurden entspre- chende Nachweise verlangt. Die Zuschlagskriterien setzten sich wie folgt zusammen: • 33% Preis • 34% Qualität (Ausstattung, Verarbeitung) • 33% Soziale und ökologische Nachhaltigkeit • Bei Angebotsabgabe mussten kostenlose Produkt-Muster zur Überprüfung der Qualität (bei einer Bemusterung) beigefügt werden. SCHUHE, LEDERPRODUKTE UND BÄLLE Bsp: Köln: Sicherheits- und Dienstschuhe www.kompass-nachhaltigkeit.de/kommunaler-kompass/nord- rhein-westfalen/leder/schuhwerk#c1351045 Nachhaltigkeit im Zuschlag/Wertung In die Wertung flossen ein: • Nachhaltigkeit: 20 % • Preis: 40 % • Qualität: 40 % Grundlage für das Wertungskriterium „Qualität“ war die Auswer- tung eines Trageversuchs. Die Ergebnisse seitens der Testträger wurden in die Anlage 5 „Bewertungsbogen Trageversuch“ einge- tragen. Nachhaltigkeit im Zuschlag/Wertung • Des Weiteren konnten über die Zuschlagskriterien ökologische und soziale Kriterien, die über die Mindestanforderung hinaus- Grundlage für das Wertungskriterium „Nachhaltigkeit“ war die Auswertung des Fragebogens Nachhaltigkeit (Anlage 4) in Bezug auf die Schaftherstellung.

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10 Anhang 77 Mit diesem Fragebogen wurde die Einhaltung der Kriterien des Fairen Handels bzw. der ILO-Kernarbeitsnormen abgefragt. Als Nachweis diente entweder • die Mitgliedschaft in der Fair Wear Foundation oder der Fair Labor Association (oder gleichwertig) • oder der ausgefüllte Fragebogen. Für die Mitgliedschaft in den o.g. Organisationen wurden 200 Punkte vergeben (maximale Punktzahl). Für die Beantwortung der Fragen des Fragebogens, die durch bestimmte Gütezeichen/ Siegel und Nachweis-Alternativen nachgewiesen wurden, konnten gestaffelt Punkte erzielt werden. Der Fragenkatalog deckt folgende acht Bereiche mit Bezug auf die Einhaltung der ILO-Kernarbeitsnormen in der Schaftproduk- tion ab: • Risikoanalyse vor Ort • Verpflichtung / Verhaltenskodex • Unterstützungsmaßnahmen • Kenntnis der Produktionsstätte • Überprüfung der ILO-Kernarbeitsnormen • Überprüfungen des Managementsystems • Beschwerdesystem • Schulungen HOLZPRODUKTE FÜR DEN BAU UND DEN AUSSENBEREICH Bsp: Berlin Neukölln www.kompass-nachhaltigkeit.de/kommunaler-kompass/berlin/ naturstein/pflastersteine#c178852 Nachhaltigkeitskriterien in der Leistungsbeschreibung/ Ausführungsbedingungen: Die ILO-Kernarbeitsnormen, die weiteren Arbeits- und Sozialstan- dards sowie die Vorgaben zur Nachweisführung waren Teil der Ausführungsbedingungen und wurden durch ein Formblatt „V 247 F. Ergänzende Vertragsbedingung Natursteine“ abgefragt. SPIELWAREN Bsp: Köln: Spielwaren www.kompass-nachhaltigkeit.de/kommunaler-kompass/nord- rhein-westfalen/spielwaren/spielwaren#c1351026 Nachhaltigkeit im Zuschlag/Wertung Für das Los „Spielwaren“ wurde im Rahmen der Ausschreibung die Erfüllung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten berücksich- tigt. Bieter sollten mit dem Angebot „dokumentieren, inwieweit sie für die zu liefernden Produkte dieser Rahmenvereinbarung ihrer Verantwortung zur Achtung der Menschenrechte nachkommen.“ Dies wurde sowohl auf Ebene des Bieterunternehmens selbst als auch auf Ebene von drei Herstellern/Verlagen, deren Produkte das Bieterunternehmen im Sortiment hat, abgefragt.

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10 Anhang 78 • Produktion des gesamten Sortiments in Ländern, die nicht auf der DAC-Länderliste geführt werden Im Falle des Nachweises über den Fragebogen konnte die Mit- gliedschaft in einer Multi-Stakeholder-Initiative (MSI) – Fair Toys Organisation oder vergleichbar – angegeben werden. Die For- derungen der MSI wurden konkret genannt. Lag keine Mitglied- schaft in einer MSI vor, war die Beantwortung von Fragen aus drei Blöcken verlangt: • Fragen nach einem Code of Conduct (Verhaltenscodex) • Frage zur Kenntnis der Lieferkette • Frage zur Ermittlung potenzieller und tatsächlicher nachteiliger Auswirkungen auf die Menschenrechte • Fragen zu Maßnahmen zu Abwendung von Risiken In die Wertung gingen ein: • Preis: 40 % • Herstellervorlumen: 40 % (Anzahl der Hersteller/Verlage, die ein Lieferant bedienen kann) • Menschenrechtliche Sorgfaltspflichten: 20 % Die Erfüllung konnte im Fragebogen für das Bieterunternehmen wie folgt nachgewiesen werden: • Ausfüllen eines Fragebogens und Vorlage der entsprechend geforderten Nachweise • Produktion des gesamten Sortiments in Ländern, die nicht auf der DAC-Länderliste geführt werden Im Falle des Nachweises über den Fragebogen konnte die Mit- gliedschaft in einer Multi-Stakeholder-Initiative (MSI) – Fair Toys Organisation oder vergleichbar – angegeben werden. Die For- derungen der MSI wurden konkret genannt. Lag keine Mitglied- schaft in einer MSI vor, war die Beantwortung von Fragen aus drei Blöcken verlangt: • Frage nach einer Grundsatzerklärung und wo diese veröffent- licht ist, • Frage nach einem Code of Conduct (Verhaltenskodex) und wo dieser veröffentlicht ist, mit vier Detailfragen • Frage nach Maßnahmen zur menschenrechtlichen Sorgfalts- pflicht während der Vertragslaufzeit Zu dieser Frage ver- pflichten sich die Bieter, die den Zuschlag erhalten, vertraglich, im 25. Monat der Vertragslaufzeit über die Umsetzung aller genannter Maßnahmen zu berichten. Analog war der Fragebogen für Hersteller/Verlage (drei Herstel- ler/Verlage, deren Produkte das Bieterunternehmen im Sortiment hat) entweder vom Bieterunternehmen oder den Herstellern/ Verlagen selbst auszufüllen. Folgende Nachweismöglichkeiten waren vorgesehen: • Ausfüllen eines Fragebogens und Vorlage der entsprechend geforderten Nachweise

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